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9-Euro-Ticket: Die wichtigsten Fragen und Antworten

9EuroTicket Die wichtigsten Fragen und Antworten
Die Bundesregierung möchte mit dem 9-Euro-Ticket für die Nutzung des ÖPNV werben. Doch bevor die Aktion kommen kann, wollen sich die Länder bei der Finanzierung absichern.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Einführung des von der Ampel-Koalition versprochenen 9-Euro-Tickets beschlossen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Plänen haben wir für Sie zusammengefasst.

Das Ticket soll jeweils für die drei Sommermonate Juni, Juli und August erhältlich sein. Der Preis beträgt neun Euro pro Monat.

Käuferinnen und Käufer des 9-Euro-Tickets sollen bundesweit den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr nutzen können, auch über Verkehrsverbunds- und Ländergrenzen hinweg. Für den Fernverkehr soll das Ticket aber explizit nicht gelten.

Das Ticket soll ab Juni bundesweit erhältlich sein - online und an Ticketautomaten. Wer schon ein Abo hat, soll die Differenz automatisch erstattet bekommen - über eine Verringerung des Bankeinzugs oder eine Erstattung. Die jeweilige Abokarte gilt für Abonnentinnen und Abonnenten automatisch deutschlandweit als 9-Euro-Ticket.

Der Bund will die geschätzten Einnahmeausfälle in Höhe von 2,5 Milliarden Euro tragen. Dazu kommen 1,2 Milliarden Euro für einen erneuten pandemiebedingten Rettungsschirm. Die andere Hälfte davon übernehmen die Länder. Sie hatten aber eigentlich 1,6 Milliarden vom Bund gefordert. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) aber argumentiert: Im Zeitraum des 9-Euro-Tickets komme es nicht zu pandemiebedingten Mindereinnahmen. Deswegen gibt der Bund nur 1,2 Milliarden Euro - macht insgesamt 3,7 Milliarden Euro vom Bund für die Länder.

Mit dem geforderten Geld wollen die Länder die stark gestiegenen Energie- und Personalkosten auffangen. Die Befürchtung dahinter ist, dass im Sommer möglicherweise zwar viele Menschen auf Bus und Bahn umsteigen - die Ticketpreise danach aber wieder deutlich ansteigen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält es sogar für möglich, dass Unternehmen ihr Angebot reduzieren müssen, falls der ÖPNV keine weiteren finanziellen Hilfen bekommt.

Der Fahrgastverband PRO BAHN warnt vor einer Überlastung touristischer Strecken. Übervolle Züge drohten vor allem auf bei Touristen beliebten Strecken, auf denen es zudem keine Fernverkehrszüge als Alternative gibt, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg von PRO BAHN, Stefan Buhl. Dazu zählen vor allem die Schwarzwaldbahn zwischen Offenburg (Ortenaukreis) und Singen (Kreis Konstanz), die Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen sowie die Bodenseebahn.

Der Stuttgarter Verkehrsverbund (VVS) kündigte an, das Ticket könne ab Ende Mai gekauft werden, auch über die VVS-App. Es werde aber auch eine analoge Verkaufsmöglichkeit geben. Geprüft werde aktuell der Verkauf über Fahrkartenautomaten und Kundenzentren. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) geht ebenfalls davon aus, dass das 9-Euro-Monatsticket im KVV ab Ende Mai verfügbar sein wird. Voraussichtlich wird das Ticket aber über die KVV-Kundenzentren, die Fahrkartenautomaten an den Haltestellen und online über den Webshop verkauft. Auch der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) mit Sitz in Ulm hat sich laut Geschäftsführer Thomas Mügge darauf eingerichtet, ab Mai oder Juni ein 9-Euro-Monatsticket anzubieten. Der Verkehrsverbund bodo, zuständig für die Kreise Ravensburg, Lindau und den Bodenseekreis sowie der Verkehrsverbund Hegau-Bodensee (VHB) haben angekündigt, dass es das 9-Euro-Ticket an allen Fahrscheinautomaten und online geben soll.

Soll das geplante 9-Euro-Ticket wie versprochen im Juni kommen, müssen im Mai Bundestag und Bundesrat, also auch die Länder, zustimmen.

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