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9-Euro-Ticket: Kommt ein norddeutscher Nachfolger?

9EuroTicket Kommt ein norddeutscher Nachfolger
Mehrere Parteien im Landtag von MV haben sich für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets ausgesprochen. Unklar ist bislang jedoch die Finanzierung. Das deutschlandweite Angebot gilt nur noch in diesem Monat.

Stand: 01.08.2022 15:02 Uhr

Mehrere Parteien im Landtag von MV haben sich für einen Nachfolger des 9-Euro-Tickets ausgesprochen. Unklar ist bislang jedoch die Finanzierung. Das deutschlandweite Angebot gilt nur noch in diesem Monat.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zeigt sich offen für eine norddeutsche Lösung, sieht aktuell aber den Bund in der Pflicht. "Als Land setzen wir uns dafür ein, dass die Bundesregierung das 9-Euro-Ticket verlängert, wenigstens für die Pendlerinnen und Pendler", sagte sie am Montag in Schwerin. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ist die Bereitschaft des Bundes zur Finanzierung für ein Nachfolge-Ticket entscheidend. Erst wenn diese geklärt ist, könne weiter geplant werden.

Sollte der Bund keine Lösung für die Finanzierung finden, sollten laut Landtagsfraktion der Grünen in MV die Nordländer kooperieren. "Es ist an der Zeit, den Nahverkehr dauerhaft unkompliziert und gut bezahlbar für alle Menschen zu gestalten", heißt es von der verkehrspolitischen Sprecherin Jutta Wegner. Würden Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und MV zusammen eine Lösung finden, wäre das für die Bürgerinnen und Bürger eine praktikable Sache.

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CDU-Fraktion für Nachfolge-Ticket der Nordländer

Die CDU-Fraktion im Landtag von MV begrüßt den Vorschlag für ein norddeutsches Modell als Nachfolger des 9-Euro-Tickets ebenfalls. Die Koalition in Berlin sei zerstritten, so der CDU-Landtagsabgeordnete Daniel Peters. Ein verkehrspolitisches Miteinander der Nordländer sei absolut richtig, um den Druck auf den Bund zu erhöhen. Peters betonte aber auch, dass die in das 9-Euro-Ticket geflossenen Milliardensummen aus seiner Sicht beim Streckenausbau und einer verbesserten Taktung besser investiert gewesen wären.

Laut René Domke, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, sollte Rot-Rot statt Forderungen in Richtung der Bundesregierung zu stellen, lieber eigene Überlegungen bezüglich der Verbesserung des ÖPNV im Land anstellen und umsetzen: "Auf das eigene Auto kann nur verzichtet und schließlich Geld gespart werden, wenn Bus und Bahn überhaupt verfügbar sind", erklärte er.

Pro Bahn: Norddeutsche Lösung nicht optimal

Für Marcel Drews, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, kann ein norddeutsches Ticket nur ein erster Schritt sein. "Im zweiten Schritt müsste es schon eine bundesweite Lösung geben", sagte er bei NDR MV Live. Ansonsten würden Menschen, die aus anderen Bundesländern in den Norden pendeln, ausgeschlossen werden.

Althusmann: Bund muss Verantwortung übernehmen

Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte ein gemeinsames Vorgehen der fünf norddeutschen Bundesländer ins Spiel gebracht. Er ließ aber offen, wie sich sein Ministerium die Umsetzung vorstellt. Althusmann sieht den Bund in der Pflicht. "Es kann ja nicht sein, dass der Bund das Ticket initiiert, die Umsetzung den Ländern überlässt, sich für den Erfolg feiern lässt und dann keine Verantwortung für eine Anschlusslösung übernehmen will." Der CDU-Politiker geht davon aus, dass ein Folgeangebot nur mit einer deutlichen Anhebung der Bundesgelder möglich sein wird. 

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NDR 1 Radio MV

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Die Nachrichten | 01.08.2022 | 14:45 Uhr
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