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WM-Finale: Frankreich lässt Mbappé im Stich Argentinier ...

WMFinale Frankreich lässt Mbappé im Stich Argentinier
Kylian Mbappé traf in 120 Minuten dreimal und dann auch im Elfmeterschießen - für seinen zweiten WM-Titel reichte es dennoch nicht. Weil Frankreich einen schlechten Tag hatte.

Stand: 19.12.2022 10:43 Uhr

Kylian Mbappé traf in 120 Minuten dreimal und dann auch im Elfmeterschießen - für seinen zweiten WM-Titel reichte es am Sonntag im Finale gegen Argentinien dennoch nicht. Weil Frankreich einen schlechten Tag hatte.

Das letzte Bild von Frankreichs Kylian Mbappé ist für den Superstar das traurigste bei der Weltmeisterschaft. Nachdem er den Goldenen Schuh des besten Torschützen des Turniers erhielt, musste er sich zum "Siegerfoto" mit den Argentiniern Emiliano Martinez (bester Torhüter), Enzo Fernandez (bester Nachwuchsspieler) und Lionel Messi (bester Spieler) positionieren.

Die drei frisch gebackenen Weltmeister aus Argentinien strahlten um die Wette, während Mbappé am linken Rand versuchte, die Fassung zu wahren.

Enzo Fernandez, Lionel Messi, Damian Martinez und Kylian Mbappe werden als Bester Youngster, Bester Spieler, Bester Torhüter und Torschützenkönig ausgezeichnet

Mbappé rettet Frankreich in Verlängerung und Elfmeterschießen

Hinter dem 23-jährigen Franzosen lag zum Zeitpunkt des "Siegerfotos" ein überaus nervenaufreibender Abend. 80 Minuten lang nahm er nicht am Spiel teil, weil Frankreich die mit Abstand schlechteste Turnierleistung zeigte und keine Bälle aus dem Mittelfeld kamen. Dann hatte Mbappé vier brillante Auftritte, - aber feiern durfte er trotzdem nicht.

Mit seinem verwandelten Elfmeter zum 1:2 brachte der Star von Paris St. Germain seine Nationalmannschaft zurück ins Spiel, sein Volleykracher sorgte für die Verlängerung. Dort dominierte schon wieder Argentinien und ging in Führung.

Dann schnappte sich Mbappé den Ball, zog ab und leitete damit den Elfmeter wegen eines Handspiels von Gonzalo Montiel ein. Wie Harry Kane im Viertelfinale gegen die Franzosen trat Mbappé ein zweites Mal an, anders als der englische Stürmer blieb er aber wieder cool. Die Folge war das Elfmeterschießen.

Mbappé jubelt viermal, aber am Ende feiert Argentinien

Da stand der Flügelstürmer schon wieder als erster Schütze im Rampenlicht - und traf zum vierten Mal an diesem Abend. Sein großes Problem: Sein Team machte an diesem Abend einfach nicht mit.

Kingsley Coman und Aurélien Tchouaméni scheiterten danach und sorgten dafür, dass Argentinien nach dem Elfmeter von Montiel zum 4:2 im Elfmeterschießen den WM-Triumph zelebrieren durfte.

Argentinien holt sich im Finale im Elfmeterschießen den dritten WM-Titel - auch dank Messi. Frankreich enttäuschte lange, kam aber Kylian Mbappé mehrmals zurück.

Argentiniens Spott - "Schweigeminute für Mbappé"

Und wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen: Im Internet kursieren Videos von Freudentänzen der Argentinier in ihrer Kabine, auf einem davon fordert Torhüter Emiliano Martínez: "Eine Schweigeminute für Mbappé!"

Hintergrund könnten Aussagen von Mbappé vor dem Turnier gewesen sein: Der Fußball in Südamerika sei nicht so weit fortgeschritten sei wie in Europa. Deshalb würden - mit Blick auf die vergangenen Weltmeisterschaften - immer die europäischen Teams gewinnen. 

Als 19-Jähriger am WM-Triumph beteiligt

Mbappé selbst weiß, wie dieser Moment ist. 2018 war er als 19-Jähriger schon entscheidend am französischen WM-Titel beteiligt. Beim 4:2 im Finale gegen Kroatien sorgte Mbappé für die Entscheidung mit seinem Treffer zum 4:1.

Damit gehört er nun auch zu einem elitären Kreis in den WM-Geschichtsbüchern. Nur vier andere Spieler hatten es zuvor geschafft, in zwei Endspielen mindestens ein Tor zu erzielen - Mbappé ist nun die Nummer fünf.

Sportschau-Experte Schweinsteiger schwärmt

"Das Spiel heute war sensationell. Er ist der Spieler für die Zukunft, er wird der kommende Weltfußballer über die nächsten Jahre. Ein ganz besonderer Spieler, er war der einzige, der seine Leistung gebracht hat und seine Aktionen hatte. Er hat eine große Zukunft", sagte Sportschau-Experte Bastian Schweinsteiger.

Und obwohl es erst die zweite WM-Teilnahme des jungen Mannes aus dem 19. Arrondissement in Paris war, ist er mit zwölf Toren bei Weltturnieren schon der sechsterfolgreichste Torjäger. Die Bestmarke dort hält Miroslav Klose mit 16 Treffern.

2026 wird Mbappé antreten, um diese Marke zu knacken. Und um als erster Spieler in drei WM-Finalen zu treffen. Vor allem aber, um zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Dafür braucht er dann aber auch das Team um sich herum.

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