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Nach 5 Todesfällen in der EU: WHO warnt vor Papageienkrankheit

Nach 5 Todesfällen in der EU WHO warnt vor Papageienkrankheit
Es fühlt sich an wie Grippe, kann aber Lungenentzündung auslösen: eine Infektion mit der Papageienkrankheit. In mehreren europäischen Ländern ist jetzt die Zahl der Fälle gestiegen. Übertragung, Symptome, Therapie – das müssen Sie wissen.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern haben sich mehr Menschen als sonst mit einer Ornithose, der von Vögeln übertragenen Papageienkrankheit, infiziert. Die Zahl der Fälle sei seit November und Dezember vergangenen Jahres markant gestiegen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es habe in Dänemark vier Todesfälle gegeben, in den Niederlanden sei ein Mensch daran gestorben.

Papageienkrankheit – das steckt hinter bakterieller Infektionskrankheit

Die Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Chlamydophila psittaci ausgelöst. Erreger sind vor allem in Papageien, Tauben, Möwen und anderen Vögeln zu finden. Laut WHO wurde der Erreger allerdings auch schon bei Säugetierarten wie Hund, Katze, Pferd, Schwein oder Rind entdeckt.

Die Infektion wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen oder beim Einatmen von Kotstaub, etwa bei der Käfigreinigung. Betroffen sind nach Angaben der WHO oft Menschen, die mit Tieren arbeiten, in Tierhandlungen, Tierarztpraxen oder Geflügelfabriken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC möglich, aber höchst selten. Die Krankheit ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland meldepflichtig.

Papageienkrankheit – das sind die Symptome

Infizierte melden oft nur leichte Symptome wie

  • wie Fieber,
  • Schüttelfrost,
  • Kopfschmerzen,
  • Muskelschmerzen sowie
  • trockenem Husten.

Bei den meisten Menschen treten die ersten Anzeichen und Symptome innerhalb von 5 bis 14 Tagen nach dem Kontakt mit den Bakterien auf. Eine rechtzeitige Antibiotikabehandlung ist wirksam und ermöglicht es, Komplikationen wie eine Lungenentzündung zu vermeiden. Bei angemessener Antibiotikabehandlung führt die Psittakose nur selten (in weniger als 1 von 100 Fällen) zum Tod.

Neben Deutschland meldeten nach Angaben der WHO auch Österreich, Dänemark, Schweden und die Niederlande eine Häufung der Fälle. Die Länder hätten ihre Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Die WHO betrachtet die Risiken für Menschen nach derzeitigem Stand als niedrig.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 14 Fälle gemeldet

In Deutschland seien im Dezember fünf bestätigte Fälle gemeldet worden, im Gesamtjahr 2023 seien es 14 gewesen, so die WHO. In diesem Jahr seien bis 20. Februar fünf weitere bestätigte Fälle hinzugekommen. Eine Häufung habe es über das ganze Jahr gesehen rund um Hannover gegeben. 16 der Betroffenen seien im Krankenhaus behandelt worden. Keiner sei nach eigenen Angaben mit Wildvögeln in Berührung gewesen, ein Viertel habe Haustiere wie Tauben, Papageien oder Hühner gehabt.

In Dänemark seien von Ende Dezember bis 27. Februar insgesamt 23 bestätigte Fälle gemeldet worden, in den Niederlanden von Ende Dezember bis zum 29. Februar 21. In Dänemark seien vier Infizierte gestorben, in den Niederlanden einer.

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