Corona weltweit:Dänemark stoppt Astra-Zeneca-Impfungen
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung des Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson empfohlen. Damit macht die Behörde mit Sitz in Amsterdam den Weg für den vierten Corona-Impfstoff in der EU frei. Nun muss zwar noch die EU-Kommission zustimmen, doch das gilt als Formsache und könnte noch am heutigen Tag erfolgen.
Der Impfstoff wurde in den Niederlanden von der Johnson-Tochter Janssen entwickelt. Er hat große Vorteile gegenüber den bisher zugelassenen Präparaten von Pfizer/Biontech, Moderna und Astra Zeneca. Der wichtigste: Er muss nur einmal gespritzt werden. Das Präparat muss zudem nicht tiefgefroren aufbewahrt werden. Kühlschranktemperatur reicht aus.
.css-n8hqbv{margin-bottom:60px;margin-top:60px;}h3+.css-n8hqbv,h4+.css-n8hqbv{margin-top:32px;}.css-n8hqbv:last-child{margin-bottom:0;}@media print{.css-n8hqbv{break-inside:avoid;}}Die EU-Kommission hat bereits Johnson-&-Johnson-Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Die Lieferungen an die EU sollen im April beginnen, bis Ende Juni sollen 55 Millionen Dosen verteilt werden. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass das Unternehmen wegen seiner komplizierten Lieferketten nicht rechtzeitig liefern könne. Der Hersteller hat jedoch zugesichert, sich an die Absprachen halten zu wollen.
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In Dänemark wird vorübergehend niemand mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens Astra Zeneca geimpft. Grund dafür seien Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln bei Personen, die mit dem Mittel gegen Covid-19 geimpft worden seien, teilte die dänische Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mit. Kurze Zeit später gab auch die norwegische Regierung bekannt, die Impfungen mit dem Vakzin vorerst auszusetzen. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, erklärt der Abteilungsleiter für Infektionskrankheiten am norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit, Geir Bukholm.
@media screen and (min-width: 1000px){.css-1mbq3m9{margin-left:-180px;}}Die italienische Medizin-Aufsichtsbehörde Aifa kündigte an, die Verwendung bestimmter Chargen des AstraZeneca-Impfstoffes zu verbieten. Bei der Partie mit der Kennung ABV 2856 habe es einige ernstzunehmende negative Auswirkungen gegeben. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, da noch kein Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen und den Impfungen festgestellt werden konnte.
Die EMA hätte vor dem Hintergrund eine Untersuchung des Impfstoffes eingeleitet. Ein Bericht beziehe sich auf einen Todesfall in Dänemark. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe. Die EU-Behörde erklärte, die Charge mit einer Million Impfdosen sei an 17 EU-Länder geliefert worden. Die bisher verfügbaren Informationen zeigten, dass die Anzahl der thromboembolischen Vorfälle bei geimpften Personen nicht höher sei als in der Allgemeinbevölkerung. Bis zum 9. März seien 22 Fälle von thromboembolischen Vorfällen unter den drei Millionen Menschen gemeldet worden, die bisher in der EU mit dem Astra Zeneca-Mittel geimpft wurden.
Astra Zeneca gab sich zunächst zurückhaltend. Man sei sich der dänischen Entscheidung bewusst, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Pharmakonzerns. "Die Sicherheit des Impfstoffs ist in klinischen Phase-III-Studien ausführlich untersucht worden und die von Experten begutachteten Daten bestätigen, dass der Impfstoff generell gut verträglich ist", hieß es auf Anfrage.
@media screen and (min-width: 1000px){.css-17pka16{margin-left:-180px;text-align:center;width:1000px;}}In Dänemark mit seinen gut 5,8 Millionen Einwohnern haben bislang rund 560 000 Menschen ihre erste Corona-Impfdosis erhalten, knapp 220 000 auch ihre zweite. Bisher haben etwa 142 000 Menschen ihren ersten Stich mit dem Astra-Zeneca-Stoff bekommen. Bei mehr als 70 Prozent der bislang verabreichten Impfungen kam das Vakzin von Pfizer/Biontech zum Einsatz, in 4 Prozent das von Moderna. Die Impfkampagne ist in Dänemark zügiger als in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas angelaufen.
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Nach der Corona-Impfung aller Menschen in den Vereinigten Staaten will die US-Regierung übrig bleibende Dosen nach Angaben von Präsident Joe Biden auch anderen Ländern zur Verfügung stellen. Die USA könnten sich erst in Sicherheit wiegen, wenn auch die ganze Welt mit Blick auf die Pandemie sicher sei, sagte Biden im Weißen Haus. "Das ist kein Problem, das mit einem Zaun gestoppt werden kann - ganz egal, wie hoch man den Zaun oder die Mauer baut." Biden bestätigte, dass die USA beim Hersteller Johnson & Johnson noch zusätzliche 100 Millionen Impfdosen bestellen. "Falls wir einen Überschuss haben, dann teilen wir ihn mit dem Rest der Welt", versprach er.
Biden hat zugesagt, schon bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen in den USA zu haben. Die Regierung hat sich bis Ende Juli die Lieferung von je 300 Million Dosen der Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer gesichert. Die Impfungen werden in je zwei Dosen verspritzt. Zudem bekommen die USA bis dahin noch 100 Millionen Dosen von Johnson & Johnson. Der Impfstoff entfaltet seine volle Wirkung schon nach einer Dosis.
Die US-Regierung machte zunächst keine Angaben, bis wann die zusätzlichen 100 Millionen Dosen von Johnson & Johnson geliefert werden sollen. Der US-Pharmakonzern Merck hat sich bereiterklärt, den Impfstoff seines Konkurrenten zu produzieren, um das Angebot zu erhöhen. Die US-Regierung unterstützt den Deal finanziell.
Bidens Regierung hat bisher deutlich gemacht, dass es ihr Ziel ist, mehr Impfstoff zu haben, als für die gesamte Bevölkerung nötig wäre - unter anderem für den Fall, dass später eine Auffrischungsimpfung nötig werden sollte. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen. Die US-Regierung unterstützt auch die globale Impfstoff-Initiative Covax, zunächst mit bis zu vier Milliarden US-Dollar.
In den USA sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits rund 96 Millionen Impfstoffdosen verabreicht worden. Mehr als 62 Millionen Menschen erhielten demnach bereits die erste Dosis, fast 33 Millionen - annähernd 10 Prozent der Gesamtbevölkerung - gelten als voll geimpft.
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Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen in den nächsten beiden Wochen vier Millionen Dosen Corona-Impfstoff zusätzlich an die Europäische Union liefern. Man habe das Zusatzpaket ausgehandelt, damit die EU-Staaten gezielt in Corona-Hotspots impfen und die Ausbreitung der gefürchteten Virusvarianten bremsen könnten, erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.
Die Kommission hofft, dass durch gezielte Impfungen in Hotspots verschärfte Kontrollen an den EU-Binnengrenzen unnötig werden. Das gilt etwa an der deutsch-französischen Grenze zum französischen Département Moselle, wo besonders viele Infektionen mit mutierten Viren nachgewiesen werden. "Durch die gezielte Nutzung dort, wo sie am meisten gebraucht werden, vor allem in den Grenzregionen, werden diese Dosen helfen, die Bewegungsfreiheit von Waren und Menschen zu sichern oder wiederherzustellen", betonte von der Leyen. "Diese sind entscheidend für das Funktionieren der Gesundheitssysteme und des Binnenmarkts."
Von dem zusätzlichen Kontingent könnte Deutschland nach dem internen EU-Verteilungsschlüssel 18,6 Prozent bekommen, also rund 740 000 Impfdosen. Die Bundesregierung muss entscheiden, ob sie von dieser Option Gebrauch macht und wie die zusätzlichen Mengen auf die Bundesländer verteilt würden.
Die EU-Kommission erwartet für das erste Quartal bis Ende März insgesamt rund 100 Millionen Dosen der drei in der EU bisher zugelassenen Impfstoffe von Biontech und Pfizer, Moderna und Astra Zeneca. Biontech und Pfizer sollte von dieser Gesamtmenge ursprünglich 62 Millionen Dosen liefern, nun also 66 Millionen.
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Die palästinensischen Krankenhäuser im besetzten Westjordanland sind nach Behördenangaben teilweise überbelegt. Einige Kliniken seien zu mehr als 100 Prozent ausgelastet und einige Intensivstationen mit Corona-Patienten vollständig belegt, sagt Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh in Ramallah.
In palästinensischen Städten wurden in den vergangenen zwei Wochen Lockdowns angeordnet, um die Pandemie einzudämmen. Für die dicht besiedelten von Israel besetzten Gebiete ist das Coronavirus eine besondere Herausforderung.
Hinzu kommt, dass die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen bislang nur wenige Impfstoffdosen erhalten halten. Israel hat dagegen mehr als 50 Prozent seiner Bevölkerung geimpft. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen haben Israel mit Verweis auf die Genfer Konvention aufgefordert, als Besatzungsmacht auch die palästinensische Bevölkerung zu impfen. Israel will nun seine Impfkampagne auf Palästinenser ausdehnen, die in Israel oder Siedlungen im Westjordanland arbeiten - alle 120 000 Palästinenser mit israelischer Arbeitserlaubnis.
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Die erste Produktionsstätte in Europa für den russischen Impfstoff Sputnik V kommt nach Italien. Der russische Fonds RDIF, der Sputnik V vermarktet, habe eine entsprechende Vereinbarung mit der in der Schweiz ansässigen Pharma-Firma Adienne unterzeichnet, teilt die italienisch-russische Handelskammer mit. Damit sei der Weg bereitet, um das erste Sputnik-V-Werk in Europa zu errichten. Die Produktion solle im Juni beginnen.
Bis Ende des Jahres könnten in Italien zehn Millionen Dosen des Impfstoffes hergestellt werden. Eine Zulassung in der EU hat Sputnik V noch nicht, er wird aber bereits von Ungarn genutzt, und auch Tschechien plant dies.
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Der Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson könnte noch im März für die Europäischen Union (EU) zugelassen werden. Am 11. März werde die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) das Vakzin für die Verwendung in der EU überprüfen, teilt EMA-Aufsichtsratschefin Christa Wirthumer-Hoche in einer Talkshow des österreichischen Senders ORF mit. "Wir erwarten eine positive Bewertung und dass die EU-Kommission die Zulassung schnell erteilt." Für eine Genehmigung des russischen Impfstoffs Sputnik V lägen hingegen noch keine ausreichenden Daten vor. "Deshalb würde ich dringend davon abraten, eine nationale Notfallzulassung zu erteilen", erklärt Wirthumer-Hoche.
- Daten und Grafiken zur Pandemie
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet deutlich mehr Impfstoff ab kommendem Monat. "Ab April könnten sich die Mengen nach den Plänen der Hersteller noch mal verdoppeln, auch weil weitere Impfstoffe vor der Zulassung stehen", sagte sie der und den (Montag). Sie rechne EU-weit "im zweiten Quartal im Schnitt mit rund 100 Millionen Dosen pro Monat, insgesamt 300 Millionen bis Ende Juni". Den Zeitungen zufolge würde das für Deutschland etwa 20 Millionen Dosen im Monat bedeuten, wofür deutlich höhere Impfkapazitäten nötig wären.
Seit Beginn der Impfungen Ende Dezember wurden in Deutschland nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Freitag rund 7,3 Millionen Impfstoffdosen verabreicht. Von fast fünf Millionen geimpften Menschen hat knapp die Hälfte auch die Zweitimpfung erhalten.
- Wann Sie mit einer Impfung rechnen können
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung erstmals ganz Griechenland von Sonntag an als Corona-Risikogebiet eingestuft. Für Teile Kroatiens - darunter die bei Urlaubern sehr beliebte Halbinsel Istrien - werden gleichzeitig sämtliche Einreisebeschränkungen wegen der Pandemie aufgehoben, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag im Internet mitteilte.
Aufgrund der besonders hoher Infektionszahlen werden Ungarn, Schweden und Jordanien als Hochrisikogebiete eingestuft. Griechenland zählte bisher zu den wenigen Ländern, die nie ganz als Corona-Risikogebiet eingestuft worden waren. Zuletzt waren unter anderem die griechischen Inseln in der Ägäis, Kreta sowie die Ionischen Inseln, darunter Korfu, vor der Westküste Griechenlands ausgenommen.
Von Sonntag an müssen sich nun auch Rückkehrer aus diesen Regionen nach der Einreise nach Deutschland innerhalb von 48 Stunden auf Corona testen lassen. Zudem müssen sie für zehn Tage in Quarantäne, von der sie sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren negativen Test befreien können.
Als Risikogebiete werden die Länder und Regionen ausgewiesen, in denen die Zahl der Neuinfektionen 50 pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen (Inzidenz) übersteigt. Als Hochrisikogebiete gelten Länder mit einer Inzidenz von mehr als 200. Wenn man aus diesen Regionen nach Deutschland kommt, muss man schon bei der Einreise einen negativen Test vorweisen.
- Reisen und Corona:Was ist erlaubt, was bleibt verboten?