CL: Leverkusen verspielt Sieg bei Atletico Madrid, Stuttgart gewinnt ...
Stuttgart feiert DFB-Angreifer Leverkusen verliert bei Atlético Madrid Nerven und Kontrolle
21.01.2025, 22:58 UhrAb Mitte der ersten Halbzeit spielt Bayer Leverkusen bei Atletico Madrid in Überzahl, geht höchst verdient in Führung. Dann aber entgleitet dem deutschen Meister die Kontrolle. Beim VfB Stuttgart läuft es am vorletzten Spieltag der CL-Ligaphase deutlich besser, die Chance aufs Weiterkommen bleibt intakt.
Atlético Madrid - Bayer Leverkusen 2:1 (0:1)
Überzahl, Führung - und doch noch verloren: Bayer Leverkusen muss nach einem enttäuschenden Abend in der Champions League um den direkten Achtelfinaleinzug bangen. Der deutsche Double-Gewinner um Florian Wirtz unterlag bei Atlético Madrid unglücklich mit 1:2 (1:0) und ist zum Abschluss der Ligaphase gegen Sparta Prag nächste Woche zum Siegen verdammt, um einen Umweg über die Zwischenrunde zu vermeiden.
Nach zuvor elf Pflichtspielsiegen in Folge ging die Mannschaft von Xabi Alonso durch Piero Hincapie (45.+1) hochverdient in Führung, spielte zudem ab der 25. Minute nach der Roten Karte für Pablo Barrios lange in Überzahl - aber Weltmeister Julian Alvarez (51. und 90.) drehte die hitzige Partie mit seinem Doppelpack noch für Atletico. Hincapie sah zudem die Gelb-Rote Karte (76.). Die Spanier (15 Punkte) zogen zudem in der Tabelle an Bayer (13) vorbei.
Madrid: Oblak - Molina, Giménez, Lenglet, Galán (46. Mandava) - Llorente, de Paul, Barrios, Simeone (87. Lino) - Alvarez (90+2. Le Normand), Griezmann (87. Correa); Trainer: SimeoneLeverkusen: Kovar - Tapsoba, Mukiele (46. Schick), Tah, Hincapie - Frimpong (82. Arthur), Xhaka, Palacios, Wirtz (89. Garcia), Grimaldo, Tella (68. Hofmann); Trainer: AlonsoSchiedsrichter: Davide Massa (Italien)Tore: 0:1 Hincapie (45+1.), 1:1 Alvarez (52.), 2:1 Alvarez (90.)Rote Karte: Barrios, wegen groben Foulspiels (25., nach Videobeweis) -Gelb-Rote Karte: - Hincapie, wegen wiederholten Foulspiels (76.)Gelbe Karten: Giménez, Simeone - Wirtz, TellaZuschauer: 65.000
Die Werkself übernahm sofort die Initiative, ein erster Abschluss von Exequiel Palacios rauschte nur knapp rechts am Tor vorbei (5.). Auch in der Folge hatten die Gäste mehr Spielanteile, Hincapie schoss nach Pass von Alejandro Grimaldo aus guter Position über das Tor (17.). Wenig später zählte der vermeintliche Führungstreffer durch Tella wegen einer Abseitsposition nicht (19.) - Leverkusen war nun am Drücker. Wirtz (20.) und Tella (22.) scheiterten an Jan Oblak.
Wenig später dezimierte Atletico sich selbst: Barrios erwischte Nordi Mukiele mit gestrecktem Bein von hinten, Schiedsrichter Davide Massa zeigte nach Ansicht der Videobilder die Rote Karte. Die Partie wurde nun hitziger, Massa stand immer wieder im Mittelpunkt. Kurz vor der Pause belohnte sich die Werkself dann für einen couragierten Auftritt: Mukiele flankte auf den zweiten Pfosten, wo Hincapié ins lange Eck einköpfte.
Nach dem Seitenwechsel versuchte Bayer die Führung zu verwalten, wurde aber kalt erwischt: Alvarez entwischte Jonathan Tah nach einem langen Ball und schob rechts unten ein - das Metropolitano stand Kopf. Leverkusen versuchte zu antworten, Atletico stand aber tief und kompakt. Wirtz hatte dann Glück, nach einem taktischen Foul nicht die Gelb-Rote-Karte zu sehen (61.). Die Zuschauer waren nun voll da, Atletico agierte auf Augenhöhe. Bayer rannte weiter an. Hincapie sah nach einem harten Einsteigen gegen Giovanni Simeone dann Gelb-Rot (76.). Und Alvarez versetzte den wankenden Leverkusenern dann den entscheidenden Schlag.
Slovan Bratislava - VfB Stuttgart 1:3 (0:2)
Angeführt von Doppelpacker Jamie Leweling hat der VfB Stuttgart die Tür zur K.o.-Runde weit aufgestoßen. Der Vizemeister gewann am siebten Spieltag der Ligaphase dank zweier Treffer des Nationalspielers verdient mit 3:1 (2:0) beim slowakischen Rekordmeister Slovan Bratislava und hat damit gute Chancen, sich als eines der 24 besten Teams für die Playoffs zu qualifizieren.
Leweling hatte die überlegene Mannschaft von Sebastian Hoeneß schon in der ersten Halbzeit (11., 37.) komfortabel in Führung gebracht. Der eingewechselte Idjessi Metsoko (85.) sorgte noch einmal für Spannung, ehe Fabian Rieder (87.) den alten Abstand wiederherstellte.
Bratislava: Takac - Blackman (89. Medveděv), Kashia, Wimmer, Zuberu (71. Barseghyan) - Mak (70. Metsoko), Bajrić, Tolić, Savvidis (82. Mustafic), Marcelli (89. Gajdos) - Strelec; Trainer: WeissStuttgart: Nübel - Vagnoman (90+1. Stergiou), Rouault, Chabot, Mittelstädt - Leweling (70. Rieder), Keitel (81. Al Dakhil), Stiller - Führich, Millot (90. Stenzel), Undav (70. Demirovic); Trainer: HoeneßSchiedsrichter: Chris Kavanagh (England)Tore: 0:1 Leweling (11.), 0:2 Leweling (37.), 1:2 Metsoko (85.), 1:3 Rieder (87.)Gelbe Karten: Kashia, Savvidis, Barseghyan - Rouault, Undav, KeitelZuschauer: 20.000
Mit nun zehn Zählern hat der VfB schon vor dem letzten Spieltag die laut eigener Rechnung nötige Punktzahl zum Erreichen der Zwischenrunde auf dem Konto. Spätestens ein Unentschieden im abschließenden Heimspiel gegen Paris Saint-Germain am kommenden Mittwoch würde die Qualifikation für die Playoffs wohl sichern.
Gegen die in dieser Königsklassen-Saison noch punktlosen Slowaken war die Erwartungshaltung beim VfB schnell geklärt: Ein Sieg war Pflicht. Der Vizemeister ließ den Gastgebern vom Anpfiff weg kaum Luft zum Atmen, nach nicht einmal einer Minute tauchte Chris Führich erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Auch im Anschluss kombinierte sich der VfB immer wieder bis an den Strafraum der Hausherren, die Führung war dementsprechend folgerichtig.
Nach zwei schnellen Pässen durchs Zentrum legte Deniz Undav im Sechzehner noch einmal quer auf den besser postierten Leweling, der den Ball über Torwart Dominik Takac hinweg im Tor unterbrachte. Es dauerte rund 25 Minuten bis auch Bratislava offensiv in Erscheinung trat. Mit den Kontern der Slowaken hatte der VfB jedoch nicht allzu viel Mühe - und erhöhte stattdessen selbst. Nach einem Abpraller hatte Leweling diesmal Glück, dass Takac seinen etwas laschen Abschluss nicht aufhalten konnte. Erst zum zweiten Mal seit Mario Gomez im Jahr 2007 gelangen einem Stuttgarter damit zwei Treffer in einem Champions-League-Spiel.
In der zweiten Halbzeit zog sich der VfB etwas zurück - auch, weil die Hausherren die Schwaben nun deutlich höher und aggressiver unter Druck setzten. Wirklich gefährlich wurde es für VfB-Torwart Alexander Nübel jedoch nicht, auf der Gegenseite verpassten Maximilian Mittelstädt (67.), Undav (69.) und Ermedin Demirovic (82.) die Entscheidung. Metsoko machte es noch einmal spannend, doch Rieder hatte das letzte Wort.