Biathlon-WM: Strelow sichert Mixed-Staffel Bronze zum Auftakt
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Erfolgreicher Startschuss für das deutsche Team bei der Biathlon-WM in Lenzerheide. Justus Strelow ließ das DSV-Quartett dank fehlerfreier Vorstellung auf den Bronzerang klettern. Frankreich gewann unangefochten vor den schnellen Tschechen.
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Am Ende wurde es Bronze: Selina Grotian (v.l.), Franziska Preuß, Philipp Nawrath und Justus Strelow. picture alliance/dpa
Hart erkämpfte Bronzemedaille zum Beginn der Biathlon-WM in Lenzerheide. Selina Grotian, Franziska Preuß, Philipp Nawrath und Justus Strelow ergatterten das erste Podium für den DSV in der Schweiz. Gold ging an Frankreich vor Tschechien, das bei schwierigen Schneeverhältnissen offensichtlich am besten gewachst hatte und Deutschland im Schlussakt noch abfing. "Es war unglaublich schmerzhaft. Ich bin froh, dass ich die Medaille ins Ziel gerettet habe", sagte Schlussläufer Strelow am ZDF-Mikrofon.
Zuletzt hatten am 7. März 2019 Vanessa Hinz, Denise Herrmann-Wick, Arnd Peiffer und Benedikt Doll, die alle nicht mehr aktiv sind, in Östersund Silber geholt. Für die Weltcup-Gesamtführende Preuß (30) ist es die insgesamt achte WM-Medaille, für ihre drei Teamkollegen hingegen jeweils die erste.
Grotian läuft mit Kopfschmerzen
Startläuferin Grotian, die im Nachgang im ZDF über Kopfschmerzen klagte und zugab, "nicht ganz bei der Sache gewesen" zu sein, sowie die nach ihr folgende Preuß mussten mehrfach nachladen. Preuß ließ das DSV-Team jedoch dank guter Laufleistung vom sechsten auf den vierten Rang klettern - bis dahin hatte Frankreich vorne dominiert, Norwegen die Strafrunde kennengelernt.
"Es ist extrem hart heute, aber es ist für alle gleich", beschrieb Preuß im Anschluss die schwierigen Verhältnisse in der Loipe und haderte etwas, dass sie ihr Gleitgefühl nicht aufbauen konnte. Auch am Schießstand sei es mit zwei Nachladern "nicht das Gelbe vom Ei" gewesen.
Nawrath braucht alle acht Patronen - Strelow schießt souverän
Nawrath folgte anschließend im Männer-Part dieser Mixed-Staffel und sorgte schnell dafür, dass sich das deutsche Quartett auf den dritten Rang verbesserte, während Frankreich durch Eric Perrot vorne einsam seine Kreise zog. Im Stehendschießen patzte Nawrath dann allerdings dreimal und musst sämtliche Nachlader nutzen, um die Strafrunde noch zu vermeiden - die Folge: Der DSV rutschte wieder auf P4 ab. Nawrath übergab letztlich als Vierter knapp hinter den Medaillenrängen an den im Normalfall schusssicheren Schlussakteur Strelow.
Der musste sich mit dem Italiener Tommaso Giacomel und dem Tschechen Michal Krcmar herumplagen. Unterdessen eilte Emilien Jacquelin für die Franzosen einem goldenen Auftakt bei diesen Titelkämpfen entgegen. Im Liegendschießen glitt Strelow problemfrei durch und setzte sich von Tschechien und Italien ab, das durch Giacomel sogar in die Extrameter musste.
Das letzte Schießen erbrachte dann den ersten Patzer des französischen Teams - Jacquelin musste in die Strafrunde. Das richtete freilich keinen Schaden mehr an, da der Vorsprung zu groß war. Strelow traf im Stehen fehlerfrei und schien Silber vor Augen zu haben. Doch Krcmar hatte die besseren Ski (und vielleicht auch Beine) und zog noch am Deutschen vorbei, der am Ende vor Norwegen mit Johannes Thingnes Bö Dritter wurde.
Der Wettbewerb im Ticker zum Nachlesen
Andreas Holzmann