DFB-Team: Kommentar zum Länderspiel gegen Peru

Mentalität war wohl die Eigenschaft, die bei der Weltmeisterschaft In Katar den Unterschied zwischen den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Teams am deutlichsten machte. Mannschaften wie Marokko oder Kroatien, allen voran natürlich Titelträger Argentinien, zeigten, dass neben sportlicher Qualität und taktischer Einstellung vor allem die Einstellung auf Topniveau entscheidet. Der deutschen Elf ging beim erneuten Vorrundenaus genau diese Mentalität nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit ab, die das DFB-Team über Jahrzehnte gerade bei Endrunden ausgezeichnet hatte.
Eine der größten Aufgaben für Hansi Flick wird es sein, seiner unbestritten noch immer sehr gut besetzten Auswahl, das Erfolgs-Gen samt dazugehöriger Leidenschaft wieder einzuimpfen. Der 2:0-Erfolg im ersten Nach-WM-Test gegen Peru war dabei ein ordentlicher Anfang – nicht mehr, nicht weniger.
Gegen den 24. der Fifa-Weltrangliste, eine kampf- und defensivstarke Truppe ohne überragende Einzelspieler, hielt Deutschland über 90 Minuten dagegen, robust und gallig. Zudem zeigte sich, dass einige Mentalitätsspieler, die mehr über Willen, Einsatz und Körperlichkeit, denn über spielerische Kabinettstückchen kommen, der Balance durchaus guttun.
Allen voran Debütant Marius Wolf auf der rechten Abwehrseite, aber auch seine Dortmunder Kollegen Nico Schlotterbeck und Emre Can sowie Matthias Ginter, Joshua Kimmich oder David Raum hauten gegen die aggressiven Peruaner dazwischen, wenn es sein musste, sprangen für ihre Mitspieler in die Bresche – gut zu sehen nach der brutalen Grätsche gegen Mario Götze, als gleich mehrere DFB-Kicker für eine Rudelbildung sorgten.
Flick hat erkannt, dass ausschließlich Offensivkünstler und Ballverteiler nicht reichen, es auch "Drecksäcke" braucht, wenn man wieder zurück in die Weltspitze will. Leverkusens Robert Andrich oder auch Robin Gosens, der erneut keine Berücksichtigung im Kader fand, sind zwei weitere Alternativen, die der Bundestrainer mit Blick auf die EM im Visier behalten sollte.
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