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Chefsache ESC: Stefan Raab und Kollegen küren in Runde zwei ...

Chefsache ESC Stefan Raab und Kollegen küren in Runde zwei
In der zweiten Runde der "Chefsache ESC" werden weitere sieben Acts für das Halbfinale des deutschen Vorentscheids gekürt. Vor allem ein Kandidat sorgt für Verzückung. Mit anderen könnte man dagegen "ganze Stadtviertel verwüsten".

In der zweiten Runde der "Chefsache ESC" werden weitere sieben Acts für das Halbfinale des deutschen Vorentscheids gekürt. Vor allem ein Kandidat sorgt für Verzückung. Mit anderen könnte man dagegen "ganze Stadtviertel verwüsten".

Kennen Sie den? Kommt ein Mann zum Bäcker und sagt: "Ich hätte gern ein Dutzend Brötchen." Sagt der Bäcker: "Nehmen Sie doch 14. Dann haben Sie zwei mehr." Warum nun ausgerechnet 14 Acts den Sprung in das Halbfinale des diesjährigen Vorentscheids zum Eurovision Song Contest (ESC) geschafft haben, weiß wahrscheinlich nur der Chef persönlich. Doch letztlich ist das ja auch egal.

Nachdem am Samstagabend Stefan Raab und seine Jury-Kollegen zum zweiten Mal in Folge eine Runde gesiebt haben, stehen sie nun jedenfalls fest: die ein Dutzend plus zwei Sängerinnen, Sänger und Bands, die am 22. Februar noch einmal gegeneinander antreten werden, um aus ihnen schließlich nur noch neun herauszufiltern, die dann am 1. März im Finale der "Chefsache ESC" um das Deutschland-Ticket kämpfen werden. Nicht das für die Deutsche Bahn, sondern das für den internationalen ESC-Showdown am 17. Mai in Basel.

Bevor es jedoch am Samstag zur Primetime in einem Studio in Köln-Hürth mit dem ESC-Weiterdreh losgeht, hat Raab für das Live-Publikum erst einmal noch eine Überraschung parat. Eine, die (noch) nicht im Fernsehen zu sehen ist. Erst in seiner kommenden Ausgabe von "Du gewinnst hier nicht die Million" am Mittwoch um 20.15 Uhr bei RTL und auf RTL+ wird Raab enthüllen, für welches Video er die ESC-Fans kurzerhand eingespannt hat. Verraten sei hier nur so viel: Friedrich Merz könnte dabei schummrig werden.

"Barbara, du siehst so toll aus"

Als dann auch vor den Augen der Zuschauerinnen und Zuschauer vor den heimischen Fernsehgeräten die eigentliche Aufgabe ins Zentrum rückt, weitere potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für die "Mission Platz eins" beim ESC zu begutachten, geht es schon beinahe chillig zu. Das Opening fällt im Vergleich zum Auftakt des Vorentscheid-Marathons am Freitag eher bescheiden aus.

Vorentscheid verpasst?
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(Foto: RTL / Raab ENTERTAINMENT / Julia Feldhagen)

"Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" ist auf RTL+ abrufbar.

Noch bevor die roten Lichter der Kameras leuchten, fläzen sich Raab, Elton, Yvonne Catterfeld und der diesmalige Gastjuror Johannes Oerding in ihre Sessel, wobei selbstredend nur einer von ihnen im Chefsessel sitzt. Doch auch wenn Moderatorin Barbara Schöneberger mutmaßt, dass Raab "kein Freund von flachen Hierarchien" sei, bestätigen seine Stamm-Vizes Elton und Catterfeld, dass sie bei der Entscheidung, welcher Act bleibt und welcher fliegt, durchaus ein Wörtchen mitzureden haben.

Apropos Schöneberger: Die bleibt ihrer neuen ESC-Eleganz in dezentem Schwarz statt in den Regenbogenfarben der Vorjahre, in denen sie den Vorentscheid bereits moderiert hatte, weiter treu. Als eine Zuschauerin ihr in einer Werbepause zuruft, "Barbara, du siehst so toll aus", preist sie die Vorzüge der Unterwäsche, die sie heute anhabe. "Aus Carbon", witzelt sie und erklärt, man dürfe sie aber nur von vorn ansehen. Vorne lock, hinten Schock? Nein, nur das selbstironische Understatement, für das Schöneberger alle lieben.

"Stefan, du hast tolle Zähne"

Was sich liebt, das neckt sich, könnte auch sonst als Überschrift über der Show stehen. Das sei doch mal eine hochkarätige Jury - "und Elton ist auch dabei", lässt Schöneberger etwa mal wieder eine Breitseite gegen ihren neuen "Plus-Size-Model"-Kumpel los. Der wiederum fährt seinem einstigen Entdecker in die Parade: "Sorry, ich hab' dich unterbrochen, Chef." Und Raab rätselt einen Moment lang, wie die Frau neben ihm noch mal heiße.

Verliebte Blicke erntet er dafür von Yvonne Catterfeld zwar nicht, doch die hat sich in der Show ohnehin in einen anderen verguckt. "Diese offenen Augen, die du hast, diese Wärme, diese Energie", gerät sie bei Kandidat Moss Kena ins Schwärmen. Und auch Schöneberger ist beim Anblick seines bis zum Bauchnabel aufgeknöpften Hemds fast schockverliebt: "Zeig noch mal!"

Raab hat es dagegen vor allem das Gesicht des Sängers, der zusammen mit Purple Disco Machine und dem Song "Fireworks" bereits einen Hit hatte, so angetan, dass er sich schier in Rage darüber redet. "Aus dem Gesicht kannst du einen Stempel machen", gerät er derart in Wallung, dass sogar Schöneberger ihn kaum stoppen kann: "Und Stefan, du hast tolle Zähne."

Von Alternative Pop bis Soul

Womit wir bei dem wären, um das es natürlich in erster Linie in der zweiten Ausgabe von "Chefsache ESC" gehen sollte: noch einmal zwölf Bewerbungen zu sichten, um sieben von ihnen eine weitere Chance im Recruiting-Verfahren einzuräumen. Dass Moss Kena mit seinem Gesicht, seinem Bauchnabel und dem von ihm vorgetragenen Coversong "Die With A Smile" (im Original von Lady Gaga und Bruno Mars) eine Runde weiterkommt, steht außer Frage.

Auch sie schaffte es eine Runde weiter: Cloudy June.

Auch sie schaffte es eine Runde weiter: Cloudy June.

(Foto: RTL / Raab ENTERTAINMENT / Julia Feldhagen)

Auch die ebenfalls bereits als professionelle Alternative-Pop-Sängerin aktive Cloudy June mit ihrem selbstgeschriebenen Lied "Sad Girl Era" und der Soul-Barde JALN mit seiner Version des Teddy-Swims-Hits "Lose Control" werden im Halbfinale erneut zum Vorstellungsgespräch gebeten. Letzterer begeistert Schöneberger damit, der "Doppelbelastung des modernen Mannes" standzuhalten - nicht nur zu singen, sondern bei seinem Auftritt auch Gitarre zu spielen.

Im Musikzirkus ein noch eher unbeschriebenes Blatt ist Leonora, die bei ihrem eigenkomponierten "Good Day" funky Sounds im Glitzerdress auf die Straße bringt und wohl eher zu den Wackelkandidatinnen an diesem Abend gezählt haben dürfte. Anders sieht es bei Lyza aus, die mit ihrer Interpretation des französischen Gassenhauers "Voilà" von Barbara Pravi das Publikum zum Toben bringt. Und das, obwohl sie bisher bestenfalls in Karaoke-Bars aufgetreten ist. Und bei Tiktok, wo ihr inzwischen Millionen folgen. Beide dürfen wiederkommen.

14 im Halbfinale, neun im Finale

Ebenso wie die Bands The Great Leslie, die sich erfolgreich an Coldplays "Fix You" im Punk-Gewand versucht, und From Fall To Spring, deren eigenen Song "Control" vermutlich auch Linkin Park gern im Repertoire hätten. Mit dem Lied könne man "ganze Stadtviertel verwüsten", kommentiert Raab das Crossover-Gewitter, das die Gruppe um die eineiigen Zwillinge Philip und Lukas vom Stapel lässt. An dieser Stelle gehen natürlich noch schöne Grüße an die Cosmos-Direkt-Versicherung raus, für die die beiden arbeiten, wenn sie mal nicht die Bühne zerlegen.

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Schluss ist dagegen für den einstigen "The Voice Kids"-Gewinner Noah Levi mit seiner Version des Shawn-Mendes-Hits "There's Nothing Holdin' Me Back" sowie für Soul-Röhre NI-KA mit dem Michael-Jackson-Klassiker "The Way You Make Me Feel". Auch das bei seiner Eigenkomposition "Noi" in mehreren Sprachen singende Duo Parallel sowie Vincent Varus mit dem selbst verfassten Party-Pop-Song "Coffee" scheiden aus. Zudem muss Adina, die mithilfe eines Samples von "In The Air Tonight" von Phil Collins einen eigenen Song kreiert hat, die Segel streichen - die diesmal vielleicht strittigste Entscheidung des Chefs und seiner Hilfskräfte.

So schön das Bewerbungsverfahren bisher auch war - noch ist es nicht allzu stichhaltig. Das wird es erst sein, wenn die glorreichen 14 im Halbfinale bei RTL und auf RTL+ auch die Songs präsentieren werden, mit denen sie tatsächlich beim ESC antreten wollen. Darüber, welche neun von ihnen schließlich zur abschließenden Personalentscheidung überstellt werden, entscheidet abermals die Jury. Im Finale, das am 1. März in der ARD gezeigt wird, hat dann aber der einzig wahre Chef das Wort, wer Deutschland wirklich in Basel vertreten wird: das Publikum.

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