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Fußball-Bundesliga-Vorschau - Transferierte Torjäger und Abschied eines Helden

Zwei frisch gewechselte Torjäger in Leipzig und Dortmund, ein scheidender Held in Frankfurt: alles Wichtige zum 2. Spieltag.

Stand: 11.08.2022 15:40 Uhr

Zwei frisch gewechselte Torjäger in Leipzig und Dortmund, ein scheidender Held in Frankfurt: alles Wichtige zum 2. Spieltag.

SC Freiburg - Borussia Dortmund (Freitag, 20.30 Uhr)

Bei den Dortmundern ist unter der Woche der Vertreter für den an Hodenkrebs erkrankten Sebastien Haller vorgestellt worden - Anthony Modeste kommt aus Köln. Beim BVB ist man absolut überzeugt von der kurzfristigen Lösung: "Er kennt die Bundesliga, spricht sehr gut deutsch und ist topfit", sagt Sportdirektor Sebastian Kehl.

In Freiburg dürfte Modeste denn auch gleich in der Startelf stehen. Wie man als Neuzugang ein Tor erzielt, könnte er beim Gegner nachfragen: Bei den Freiburgern gingen am 1. Spieltag in Augsburg drei der vier Tore auf das Konto von Neuzugängen: Michael Gregoritsch, Matthias Ginter und Ritsu Doan trafen bei den auch sonst sehr überzeugenden Breisgauern.

Ein Stürmer kommt beim BVB, ein Präsident geht: Reinhard Rauball wird im November nach insgesamt 23 Jahren im Amt nicht erneut kandidieren. Rauball war 2004 zum insgesamt dritten Mal in das Amt des BVB-Präsidenten gewählt worden. Während seiner ersten Amtszeit von 1979 bis 1982 ging er mit 32 Jahren als jüngster Präsident eines Fußball-Bundesligisten in die Geschichte ein. "Ich bin in jeder Minute meiner Amtszeit stolz gewesen, Präsident dieses großartigen Vereins sein zu dürfen", sagte er zum Abschied.

Bayer Leverkusen - FC Augsburg (Samstag, 15.30)

Statistisch betrachtet dürften die Gastgeber maximal entspannt in diese Partie gehen: Bayer Leverkusen verlor noch nie ein Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg. Dabei trafen beide Teams immerhin 22 Mal aufeinander - kein anderes Bundesliga-Duell gab es bereits so oft, ohne dass einer der beiden Kontrahenten nicht verlor. Die Werkself gewann 15 Duelle, davon sieben der vergangenen acht Partien. Ein Lieblingsgegner zur rechten Zeit, nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Elversberg und der Auftakt-Niederlage gegen Dortmund.

Die Gastgeber müssen allerdings auf ihren Keeper verzichten: Lukas Hradecky musste beim Saisonauftakt in Dortmund aufgrund eines Handspiels vor seinem Strafraum kurz vor Schluss vorzeitig das Feld verlassen und ist gesperrt. Für ihn wird Andrey Lunev zu seinem zweiten Bundesliga-Spiel kommen. Russische Torhüter in der Bundesliga sind echte Raritäten, vor Lunev stand nur Stanislaw Tschertschessow von 1993 bis 1995 in 57 Bundesliga-Spielen für Dynamo Dresden im Tor.

RB Leipzig - 1. FC Köln (Samstag, 15.30)

Schön, wenn man noch Ziele hat: "Ich will der erste Leipziger Bulle sein, der die 100-Tore-Marke knackt", sagte Timo Werner anlässlich seiner Rückkehr zu RB. 90 Pflichtspieltreffer hat er schon auf der Habenseite, und die Dreistelligkeit will er nach Möglichkeit schon in dieser Saison erreichen. Denn ganz nebenbei will er sich mit guten Leistungen für die Winter-WM in Katar empfehlen.

Das gelang ihm zuletzt beim FC Chelsea nur selten. In der vergangenen Premier-League-Saison brachte er es unter Teammanager Thomas Tuchel auf 15 Startelfeinsätze und lediglich vier Treffer. Wohl auch deswegen will er die Erwartungen nicht zu sehr in die Höhe schrauben. Er komme "nicht als Messias, sondern als Timo Werner." Klingt richtig.

Bei den Kölnern dagegen ist der beste Torschütze der vergangenen Jahre mal wieder Geschichte: Anthony Modeste heuerte unter der Woche in Dortmund an. Den Missmut der Kölner Anhänger ob des Abschieds konterte er souverän mit den branchenüblichen Aussagen: Er werde den Verein immer im Herzen tragen, er gehe nicht wegen des Geldes. Tröstender aus Kölner Sicht als die Abschieds-Bausteine sind da schon die kolportierten fünf Millionen Euro Ablöse. Ob der FC noch mal auf dem Transfermarkt tätig wird, verraten die Verantwortlichen noch nicht. Am Samstag (13.08.2222) sollen es wohl wieder Jan Thielmann und Nachwuchsmann Florian Dietz richten.

TSG Hoffenheim - VfL Bochum (Samstag, 15.30)

Sweet memories im Kraichgau: Am 6. März diesen Jahres siegte die TSG Hoffenheim beim 1. FC Köln und kletterte durch den Erfolg auf einen Champions-League-Platz. Es war der bislang letzte Sieg in der Bundesliga der Kraichgauer, seither ist die Mannschaft seit zehn Spielen sieglos und verspielte folglich das internationale Geschäft. Auch die Premiere von von Neu-Trainer André Breitenreiter am ersten Spieltag in Gladbach ging daneben.

Die vergangenen drei Duelle gegen Hoffenheim gingen allerdings alle an Bochum, auch beide Partien in der vergangenen Spielzeit konnte der VfL gewinnen. Um die Chance auf den vierten Sieg in Serie zu vergrößern, haben die Bochumer noch mal auf dem Transfermarkt nachgelegt: Abwehrspieler Dominique Heintz von Union Berlin wird bis Ende der Saison ausgeliehen. Als "groß, robust, zweikampfstark, eine Führungspersönlichkeit", bezeichnete VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz den 28-Jährigen.

Hertha BSC - Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30)

David Alaba und Karim Benzema hießen die Spielverderber am Mittwochabend (10.08.2022) : Der ehemalige Bayern-Profi und der französische Stürmer schoßen Real Madrid zum Supercup-Sieg und zerstörten den Traum von Eintracht Frankfurts nächstem Coup. Damit geht eine mit ereignisreich noch diplomatisch beschriebene Woche für die Hessen weiter: Neben dem Höhepunkt-Spiel in Helsinki endete in dieser Woche eine Ära auf der linken Außenbahn: Filip Kostic verlässt die Eintracht in Richtung Turin.

Der Serbe hat das Spiel über Jahre geprägt. "Filip hat mit dem Verein Geschichte geschrieben und sehr viel geleistet", sagt Torhüter Kevin Trapp. Die beiden Tore bei der Sensation in Barcelona in der vergangenen Europa-League-Saison, die Bilder mit dem silbernen Pott - Kostic wird als Held in Erinnerung bleiben. "Das", sagt Coach Oliver Glasner, "gönne ich ihm von Herzen."

Bei den Berlinern liegen die Hoffnungen nach dem verpatzten Saisonstart mit der Niederlage im Derby bei Union auf einem Neuzugang. Der frühere Mainzer Jean-Paul Boëtius soll im Mittelfeld für Impulse sorgen. Zumindest Kollege Kevin-Prince Boateng ist schon mal überzeugt: "Er ist ein Büffel, und er kann auch gut mit dem Ball umgehen", so Boateng. Und: "Er hat heute die ganze Zeit gelacht." Lachen würde sie auch gerne mal wieder kollektiv bei der zuletzt meist freudlosen Hertha.

Werder Bremen - VfB Stuttgart (Samstag, 15.30)

Spiel eins nach den unschönenen Vorkommnissen beim Bremer Saisonauftakt in Wolfsburg: Beim 2:2 waren zahlreiche Anhänger der Hanseaten bereits am Wolfsburger Bahnhof unverhältnismäßig von der Polizei kontrolliert worden. Das hatte für empörte Reaktionen gesorgt - nicht nur in Bremen: "Ich habe mir die Bilder von dem Einsatz angesehen. Ich bin bestürzt. Das ist eine Blamage für den Fußball-Standort Wolfsburg", sagte auch Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke.

Bei der Heimpremiere nach einem Jahr Bundesliga-Abstinenz gegen den VfB Stuttgart würden sich die Bremer Fans gerne wieder auf das Sportliche konzentrieren. Auch da konnten beide Teams am ersten Spieltag durchaus überzeugen, die Bremer standen beim 2:2 in Wolfsburg kurz vor dem Überraschungssieg zum Auftakt, die Stuttgarter luchsten Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig einen Punkt ab.

Überragender Mann bei den Schwaben war dabei Keeper Florian Müller. 27 Torschüsse flogen in Richtung VfB-Kasten, acht davon konnte Müller parieren. Auch in Bremen dürfte wieder einiges los sein in den Torräumen, zumindest wenn man auf die Statistik blickt: In 53 Gastspielen der Stuttgarter in Bremen gab es noch kein torloses Remis.

Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18.30)

Die Schalker Hoffnung trägt einen Namen: Simon Terodde. Gegen Mönchengladbach kann der Rekord-Torjäger der 2. Bundesliga mit dabei sein. "Simon ist voll im Training, wir können auf ihn zurückgreifen. Das gibt uns viele Möglichkeiten, wir können vorne sehr variabel sein", so Coach Frank Kramer.

Zum Saisonstart hatten die "Königsblauen" in Köln unglücklich 1:3 verloren - unter anderem wegen gleich mehrerer VAR-Entscheidungen, die allesamt zu Schalker Ungunsten ausfielen. "Köln ist abgehakt", versichert Kramer. Verzichten müssen die Gastgeber trotzdem auf Dominick Drexler. Der Mittelfeldspieler ist ist nach seiner Roten Karte in Köln - in Folge eines VA-Einsatzes - für zwei Partien gesperrt worden.

Alles in Butter bei den Gästen: Nach dem Auftaktsieg gegen Hoffenheim verlängerte am Montag auch noch Nationalspieler Jonas Hofmann seinen Vertrag vorzeitig bis 2025. Nun hofft man am Niederrhein, dass der Verbleib von Hofmann und die vorherige Verlängerung von Alassane Plea auch Signalwirkung auf die anderen Schlüsselspieler mit auslaufendem Vertrag wie Marcus Thuram, Ramy Bensebaini und Yann Sommer hat. "Wir sind in sehr guten Gesprächen, aber ich bin kein Hellseher", sagt Sportdirektor Roland Virkus. Ein weiterhin erfolgreicher Saisonstart wäre sicherlich keine schlechte Argumentationsgrundlage.

FSV Mainz 05 - Union Berlin (Sonntag, 15.30)

Der erste Spieltag war ein guter für den Mainzer Trainer Bo Svensson: Seine Mannschaft siegte mit 2:1 beim VfL Bochum - und der Däne sah keine gelbe Karte. In der vergangenen Saison war er mit sieben Verwarnungen Spitzenreiter unter den Trainern, am 20. Spieltag in Fürth musste er als erster Trainer der Bundesliga-Geschichte eine Gelb-Sperre absitzen. Ein Bestwert, den er gerne ablegen möchte. Allerdings nicht um jeden Preis: "Es ist mein Wunsch, mich da zu verbessern - ich möchte aber gleichzeitig nicht das verlieren, was mich ausmacht», sagte er der "Sport Bild".

Wie man ohne gelbe Karten auskommt, könnte er von seinem Kollegen auf der Union-Bank lernen. Der Schweizer Urs Fischer hat in seiner auch schon zwei Jahre währenden Bundesliga-Karriere noch keine einzige Gelbe Karte gesehen. Und ein Auswärtsspiel in Mainz dürfte seinen Puls wenn dann nur positiv in die Höhe treiben: Am 9. November 2019 feierten Fischer und Union in Mainz den ersten Auswärtssieg ihrer Bundesliga-Geschichte. Alle drei Treffer bereite damals Union-Kapitän Christopher Trimmel vor.

Bayern München - VfL Wolfsburg (Sonntag, 17.30)

Niko Kovac ist Realist. "Wir werden unsere Chancen bekommen", sagt der Wolfsburger Trainer vor dem Gastspiel in München, und fügt eilig hinzu: "Auch wenn es bestimmt nicht allzu viele sein dürften." Genau 1.015 Tage nach seinem unfreiwilligen Abschied vom FCB gibt es für Kovac erstmals ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, von Sommer 2018 bis November 2019 war er Trainer des Rekordmeisters. Fun Fact: Als die Bayern 2019 im Champions-League-Achtelfinale gegen Liverpool ausschieden, erzielte der heutige Bayern-Stürmer Sadio Mané zwei Treffer.

Historisch sind die Wolfsburger übrigens nahezu chancenlos: Die Niedersachsen haben bei bislang 25 Auftritten in München gerade einmal zwei Punkte holen können, die Torbilanz ist mit 16:73 aus Wolfsburger Sicht niederschmetternd. Der 6:1-Auswärtssieg der Bayern in Frankfurt am ersten Spieltag zeigt, dass die Bayern sich in exzellenter Frühform befinden. "Wir haben Ideen, dem Bayern-Pressing standzuhalten", verspricht Kovac. Mal schauen, ob die Ideen auch den Weg auf den Platz und in die Wolfsburger Köpfe finden.

Quelle: red

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