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Von Waffenstillstand zu Waffenstillstand – keine Illusionen nach ...

Von Waffenstillstand zu Waffenstillstand  keine Illusionen nach
Warum der Waffenstillstand mit der Hamas nur eine Atempause bedeutet und Frieden im Heiligen Land noch lange nicht in Sicht ist, kommentiert Markus Springer.

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt, heißt es im Talmud. Roni, Emily und Doron, drei vor 15 Monaten nach Gaza verschleppte junge Frauen sind frei – ein Grund, dankbar zu sein. Aber ist der Waffenstillstand ein Grund zum Feiern?

Ja, fanden in Berlin und andernorts zahlreiche Pro-Hamas-Demonstranten. Vom angeblichen Völkermord zum bejubelten Sieg der nun wieder aus ihren Tunneln kriechenden Hamas-Terroristen brauchte es nur wenige Stunden. Ja, findet auch Hamas-Führer Khalil al-Hayya. Er verkündete von Katar aus, das Massaker des 7. Oktober 2023 mit 1200 Toten – der größte Pogrom an Juden seit dem Holocaust – werde "für immer eine Quelle des Stolzes für unser Volk sein".

Kein Wort des Bedauerns über die vielen Tausend getöteten Palästinenser, die vielerorts völlige Zerstörung des Gaza-Streifens, all das Leid des eigenen Volks. Stattdessen kündigte der Palästinenserführer weitere Angriffe im Stil des 7. Oktobers an und versprach: "Unser Volk wird die Besatzung so schnell wie möglich aus unserem Land und Jerusalem vertreiben."

Die angestrebte "Endlösung der Israelfrage"

Und selbstverständlich meinte er das ganze Land, die Vernichtung des Staates Israel. Denn aus muslimisch-fundamentalistischer Perspektive kann es keinen Frieden mit Israel geben – bloß das zeitweilige Schweigen der Waffen. Den Waffenstillstand wird die Hamas nun zu nutzen versuchen: um den nächsten Schlag gegen die Juden vorzubereiten.

Wenn jetzt überlebende Geiseln aus Gaza freikommen, ist das ein Segen. Aber der Preis ist hoch. Unter den 2011 von Israel im Rahmen des Gilad-Shalit-Geisel-Deals freigelassenen 1000 Terroristen war auch Yahya Sinwar, der Architekt des Massakers vom 7. Oktober. Israelische Ärzte hatten dem an einem Gehirntumor leidenden Sinwar zuvor das Leben gerettet. Doch Menschlichkeit ist für Islamisten wie Sinwar oder al-Hayya nur Schwäche. Und die Geschichte droht sich zu wiederholen.

Denn mit der Hamas an der Macht wird es keinen Frieden geben.

Die vom Iran gesponserte Allianz derer, die sich wie Hamas die Endlösung der Israelfrage auf die Fahnen geschrieben haben, ist zwar ins Bröckeln geraten. Dennoch darf man sich keinen Illusionen hingeben: Frieden ist im Heiligen Land nicht in Sicht.

Den wird es erst geben, wenn es – wie nach 1945 ansatzweise bei den Deutschen – gelingt, in die Köpfe der Palästinenser zu kommen: wenn sich der Wahn des nach Vernichtung lechzenden Judenhasses langsam beginnt, aufzulösen.

Deutsche, europäische Politik in der Region sollte genau das zu ihrer klaren Maxime machen. Dafür muss der Druck auf den Iran erhöht und der Umgang mit Sympathisanten der islamistischen Muslimbrüder wie dem türkischen Präsidenten revidiert werden.

Vor allem aber ist es an der Zeit, für den Wiederaufbau von Gaza die ­UNRWA aufzulösen und dafür neue Strukturen zu schaffen. Schulbücher, die den Hass auf Israel schüren, UN-Mitarbeiter, die als Terroristen Juden verschleppen und ermorden, sind offensichtlich nicht Teil der Lösung, sondern des Problems.

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