Geiselnahme in JVA Burg: Halle-Attentäter soll selbstgebaute Waffe benutzt haben
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Täter hatte Zugang zu Gegenständen des alltäglichen Bedarfs
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag nannte das Justizministerium zunächst keine Details zu möglichen Waffen oder Gegenständen, die der Geiselnehmer am Abend benutzt haben soll. Der Gefangene sei in der Haftanstalt in einer Kleingruppe untergebracht gewesen und habe somit "begrenzt auch Gegenstände des täglichen Bedarfs in Besitz" gehabt, sagte Frank Meyer vom Justizministerium. "Im Vergleich zum Durchschnittsgefangenen ist die Haftausstattung äußerst übersichtlich".
Die Zelle des Gefangenen werde regelmäßig durchsucht, teilte Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) mit. Woher er die Komponenten seines selbstgebauten Schussapparats bezogen habe, überprüfe derzeit das LKA.
Der Halle-Attentäter werde aktuell "engmaschig" überwacht, hieß es weiter. Weidinger sagte, es mache sie betroffen zu sehen, dass er seine Grundhaltung kein Stück geändert habe. Die genauen Hintergründe der Tat würden geprüft.
Der verurteilte Attentäter habe ein "ambivalentes Verhalten" an den Tag gelegt, so Weidinger. Er sprach mit den Mitarbeitern der Haftanstalt, lehnte sich aber auch immer wieder auf.
Bereits vor einigen Wochen gab es einen "sicherheitsrelevanten Vorfall" in dem Hochsicherheitsgefängnis, teilte das Ministerium mit. Demnach hatte der Gefangene die Tür zu seiner Zelle mit Papier verkeilt und war anschließend zeitweise in einen Haftraum mit Kameraüberwachung verlegt worden.