Adelsfamilie in Donaueschingen trauert Heinrich Fürst zu ...
Adelsfamilie in Donaueschingen trauert Heinrich Fürst zu Fürstenberg verstorben
(red/pm) 11.07.2024 - 13:20 Uhr
Heinrich Maximilian Egon Karl Fürst zu Fürstenberg ist in den Morgenstunden des 11. Juli 2024 im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Christian Fürst zu Fürstenberg folgt seinem Vater als Chef des Hauses Fürstenberg.
Heinrich Fürst zu Fürstenberg wurde am 17. Juli 1950 in eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter als drittes Kind und ältester Sohn von Joachim Egon Fürst zu Fürstenberg (1923 – 2002) und Paula Fürstin zu Fürstenberg, Gräfin zu Königsegg-Aulendorf (1926 – 2019), auf Schloss Heiligenberg geboren. 1976 heiratete er Massimiliana Prinzessin zu Windisch-Graetz.
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2002 folgte Erbprinz Heinrich seinem verstorbenen Vater als Chef des Hauses Fürstenberg. Unter seiner Führung hat das Haus Fürstenberg wirtschaftlich floriert und in seinem karitativen, kulturellen und gesellschaftlichen Engagement weiter an Bedeutung gewonnen.
Der Fürst hinterlässt neben seiner Ehefrau seine beiden Söhne, Fürst Christian und Prinz Antonius, sowie sechs Enkelkinder.
„Der Tod meines Vaters erfüllt unsere Familie mit großer Betroffenheit und tiefer Trauer“, so Christian Fürst zu Fürstenberg. „Sein Tod bedeutet einen großen Verlust für die Familie, Freunde und alle, die das Glück hatten, ihn zu kennen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Seine besondere Persönlichkeit, seine menschliche Größe und seine Liebe zur Familie werden uns allen stets in lebendiger Erinnerung bleiben.“
Christian Fürst zu Fürstenberg folgt seinem Vater als Chef des Hauses Fürstenberg, so die Mitteilung des Adelshauses. Seit 2003 ist er als nicht-exekutives Vorstandsmitglied des Hauses Fürstenberg aktiv. Seit 2022 ist er Präsident und CEO der Haus Fürstenberg Holding.
Informationen zu Ort und Zeitpunkt der Trauerfeierlichkeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Kindheit auf Schloss Hohenlupfen
Heinrich Fürst zu Fürstenberg, bisheriger Chef eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter verbrachte seine Kindheit er auf Schloss Hohenlupfen in Stühlingen. 1964 zog die Familie nach Donaueschingen. Nach dem Besuch der Gymnasien in St. Blasien und Hinterzarten und Studienjahren an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien übernahm der junge Erbprinz 1973 von seinem Vater die Verwaltung der schwäbischen Güter.
1976 Heirat mit Massimiliana zu Windisch-Graetz
1976 vermählte er sich mit Massimiliana Prinzessin zu Windisch-Graetz. Fürstin Massimiliana stammt – wie ihr Ehemann – aus einem ehemals reichsunmittelbaren Fürstenhaus, das ursprünglich in Österreich beheimatet war. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte die Familie jedoch ihren Lebensmittelpunkt nach Italien. Die Hochzeit von Heinrich und Massimiliana fand daher am 11. November 1976 in Rom statt.
2002 folgte Erbprinz Heinrich seinem verstorbenen Vater als Chef des Hauses Fürstenberg neben dem Fürstentitel trug waren er noch Landgraf in der Baar und zu Stühlingen, Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, Freiherr zu Gundelfingen, Herr zu Hausen im Kinzigtal, Meßkirch, Hohenhöwen, Wildenstein, Waldsberg, Werenwag, Immendingen, Weitra und Pürglitz.
Der Titel ist Geschichte, aber diese Geschichte und die Tradition des Hauses Fürstenberg waren für den Fürsten immer Leitbild seines Handelns, so die Pressemitteilung.
Schloss erhalten
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit setzte der neue Chef ein sichtbares Zeichen für seine Verbundenheit mit dem Haus und sein Verantwortungsbewusstsein für die Familie: Fürst Heinrich, der eigentlich die überschaubaren Verhältnisse einer Villa schätzte und darüber hinaus sehr naturverbunden war, zog aus dem Hofjägerberg in das Schloss Donaueschingen. Nur so konnte die Hauptresidenz des Hauses langfristig für die Familie erhalten werden.
Jahrzehntelang hatte das Schloss nur noch als Museum und für Empfänge gedient und war deshalb zunehmend in die Jahre gekommen. Es wurde innen und außen umfangreich restauriert und von der Familie neu belebt.
Werk über Urgroßvater Max Egon II.
Fürst Heinrich veröffentlichte 2019 ein opulentes Werk über seinen Urgroßvater Max Egon II. (1863 - 1941). Die reich bebilderte und aufwändig recherchierte Publikation schildert das Leben eines Aristokraten, der sein Haus nach dem Untergang des Kaiserreiches und der Novemberrevolution neu aufstellen musste. In dem Buch zeigt sich, wie offen und realistisch der Fürst seine Familie und Geschichte sah: Es belegt die großen Verdienste seines Urgroßvaters beispielsweise um die Donaueschinger Musiktage genauso wie die Wirren der NS-Zeit.
Fürst Heinrich fühlte sich seinem Urgroßvater sehr verbunden, vielleicht auch deshalb, weil er genau wie dieser nach dem Tode seines Vaters das Haus Fürstenberg neu positionieren musste. Vor allem waren die Weichen auf wirtschaftlichem Gebiet neu zu stellen. Schon zu Lebzeiten seines Vaters, in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, war der damalige Erbprinz zeitweise Präsident der Fürstlich Fürstenbergischen Gesamtverwaltung und hatte die Schwachpunkte eines sehr breit diversifizierten Wirtschaftsbetriebes kennengelernt. Mit dem Ziel, das Haus zukunftsfähig aufzustellen, wurden nach der Jahrtausendwende unter seiner Leitung die notwendigen strukturellen Anpassungen vorgenommen.