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Dieser Moment, als ich Herthaner wurde Hertha BSC

Dieser Moment als ich Herthaner wurde Hertha BSC
War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang,"...

War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Unser Hauptstadtclub sucht genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.

Das Ende einer Leidenszeit

Wie fühlt es sich eigentlich an, sich ein zweites Mal zu verlieben? Und dann auch noch in den Verein, in den man eigentlich schon seit der Kindheit verliebt ist? Jan Dittmer, den zunächst etwas im eigenen Innern daran gehindert hatte, seine Liebe auszuleben, kann diese Fragen beantworten. Fünf Jahre ging er nicht ins Stadion. Und dann verliebte er sich ein zweites Mal in Hertha BSC. Im Herzen war er nie weg. Und doch brauchte es einen langen Kampf und eigene Seelsorge, um zurückzukehren.

Als Fabian Reese im September 2023 mit der ersten Chance im Spiel für Hertha BSC die Führung gegen den 1. FC Magdeburg schoss, stand Dittmer noch am Stadioneingang im Gedränge. Auch das zweite Tor des am Ende denkwürdigen Spiels bekam der Mann aus Sachsen-Anhalt nicht mit eigenen Augen zu sehen. Dass er frühe Tore verpassen könnte, hatte der 31-Jährige im Vorfeld mit seiner sehr späten Anreise eingeplant. Der Blau-Weiße leidet unter immer wieder aufkommenden Panikattacken, die ihm oft das alltägliche Leben erschweren, und vermeidet deshalb so gut es geht Menschenmengen.

Es war das Ende einer Zeit, in der der Ballenstedter einen Kampf mit sich selbst und seiner Psyche führte. Mittlerweile weiß der Fan, wie er die einzelnen Auseinandersetzungen gewinnen kann: „Panikattacken als Ausrede zu nutzen, ist auf Dauer nicht hilfreich. Ich darf mir im Vorfeld keine Gedanken machen und ich muss Pläne einfach durchziehen“, erklärt der Gas-Wasser-Installateur seinen Entschluss, nach fünf Jahren Pause wieder ins Stadion zu gehen. „Das letzte Mal war ich 2018 mit meiner Frau im Olympiastadion beim Spiel gegen RB Leipzig. Danach habe ich es nicht mehr geschafft, mich in größeren Menschenmengen aufzuhalten“, beschreibt er seinen Leidensweg.

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