Journal Frankfurt Nachrichten - Europaturm wird zur Erinnerungskerze - Holocaust-Gedenktag
Vor 77 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. In Frankfurt finden am Donnerstag mehrere Veranstaltungen statt, in denen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird.
Am Abend liest die Frankfurterin Eva Szepesi aus ihrem Buch „Ein Mädchen allein auf der Flucht“ im Papageno-Musiktheater vor. Szepesi wurde im November 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht, am 27. Januar 1945 wurde sie bei der Befreiung des Lagers von einem russischen Soldaten gefunden und gerettet. Seit Jahren spricht die 89-Jährige als Zeitzeugin zu Schülerinnen und Schülern. „Die Jugend ist frei von Schuld was die Vergangenheit angeht, aber sie tragen die Verantwortung für Heute und Morgen“, so Szepesi.
Unter dem Motto „gegen Corona, Antisemitismus, Rassismus und Neofaschismus helfen nur Vernunft, Solidarität und Zusammenhalt“ findet zudem auf dem Höchster Schlossplatz um 18 Uhr eine Kundgebung statt. Anschließend wird um 19.30 Uhr eine symbolische Menschenkette um die ehemalige Synagoge am Ettinghausenplatz gebildet.
Bei der hessenweiten Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus soll am Donnerstagabend besonders an das Schicksal der Sinti und Roma in der NS-Diktatur erinnert werden. Die Veranstaltung findet coronabedingt digital statt und wird aus dem Plenarsaal des Landratsamtes des Main-Taunus-Kreises in Hofheim am Taunus gestreamt.