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Messengerdienst ICQ macht nach mehr als 27 Jahren Schluss

Messengerdienst ICQ macht nach mehr als 27 Jahren Schluss
Einstiger Chat-Gigant schließt am 26. Juni seine Pforten. Auf der Website wird stattdessen auf den russischen Chatdienst VK Messenger verwiesen.

Der Messenger-Dienst ICQ soll nach 27 Jahren schließen.
picture alliance / CFOTO | CFOTO

ICQ, einer der ältesten Chatdienste, soll nach über 27 Jahren eingestellt werden.

Ursprünglich  im Jahr 1996 von Mirabilis gestartet, wurde ICQ später von verschiedenen Unternehmen übernommen, darunter AOL und eine russische Firma.

Trotz einstiger Beliebtheit und vielfältiger Funktionen wie Chatten, Dateiaustausch und Spiele, sank die Anzahl aktiver Nutzer auf der Chatplattform drastisch.

Für einen der ältesten Chatdienste soll bald nach mehr als 27 Jahren Schluss sein, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA). Der einst sehr populäre Messenger ICQ wird ab dem 26. Juni nicht mehr funktionieren.

Das teilten auch die Betreiber selbst am Freitag (24. Mai) auf der Website des Dienstes mit. Dort steht nun in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund: „ICQ wird ab dem 26. Juni nicht mehr funktionieren. Du kannst mit Freunden im VK Messenger und mit Kollegen im VK WorkSpace chatten.“

Wie der Messengerdienst funktionierte

ICQ war im Jahr 1996 von der israelischen Firma Mirabilis gestartet worden. Der Name spielt auf den Satz „I seek you“ (auf Deutsch „Ich suche dich“) an. Neue Nachrichten wurde mit einen „Ah-ohhh“-Signal angekündigt, damit man keine Nachricht von Freunden verpasste, saß man einmal nicht direkt vor dem PC. Hier der für den Chatdienst bekannte Sound:

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Um jemandem schreiben zu können, brauchte man nur dessen ICQ-Nummer, die zunächst aus sechs Zahlen bestand und später erweitert wurde. ICQ war ein früher Erfolg der P2P-Kommunikation, die sich in den letzten 20 Jahren rasant weiterentwickelt hat.

Mit kleinen Icons war es möglich, seinen Status auszudrücken und sich von der „Standard-Blume“ abzuheben, sodass schnell klar war, wer von den Freunden welcher Smiley ist.

Wer den Dienst schließlich ab- und weiterverkaufte

Der Online-Vorreiter America Online (AOL) kaufte den Dienst schließlich im Jahr 1998 während des ersten Internet-Booms für mehrere hundert Millionen Dollar, wie auf DPA nachzulesen ist. Laut der Online-Agentur „Projecter“ sollen es gar 407 Millionen US-Dollar gewesen sein, also umgerechnet rund 345,95 Millionen Euro. Die Nutzerzahlen sollen dank der Übernahme des Unternehmens innerhalb von fünf Jahren erstaunlich angewachsen sein, sodass im Jahr 2001 100 Millionen Nutzer den Chat-Dienst verwendeten, ein für diese Zeit sehr hoher Wert.

Im Jahr 2010 soll AOL den Chatdienst jedoch zu einem Preis von nur noch 187,5 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 159,375 Millionen Euro) veräußert haben, und zwar an das russische Investmentunternehmen Digital Sky Technologies, wie Projecter schreibt. So wurde der Dienst von der „Mail. ru“-Gruppe aufgekauft. Diese betreibt DPA zufolge inzwischen auch den dortigen Facebook-Klon VK.

Seit dem ICQ-Relaunch am 7. April 2020 wurde der Dienst dann unter dem Namen „ICQ New“ geführt.

In den folgenden Jahren wurde ICQ von anderen Messaging-Angeboten jedoch überholt: Wie Projecter schreibt, sollen die Nutzerzahlen zwischen den Jahren 2010 und 2013 etwa von 42 auf 11 Millionen aktive User gesunken sein. Neuere Daten sind nicht bekannt.

Folgende Funktionen waren auf ICQ seit den frühen 2000ern alles möglich

ICQ erlebte seine Blütezeit in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren. Wer es nicht selbst miterlebt hat – damals konnte man auf der Plattform:

  • mit Freunden und Kontakten chatten,
  • Dateien wie Bilder, Videos und Dokumente austauschen,
  • Gruppenchats erstellen und daran teilnehmen,
  • Statusmeldungen veröffentlichen, um anderen mitzuteilen, ob man verfügbar, beschäftigt oder offline war,
  • Spiele spielen und interaktive Aktivitäten mit Freunden durchführen,
  • Kontaktlisten verwalten und Freunde nach bestimmten Kriterien organisieren,
  • benutzerdefinierte Profilinformationen erstellen und teilen,
  • über einen integrierten Webbrowser auf das Internet zugreifen und Links teilen.
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