Krankheit bei Politikern: "Dieser Beruf zerstört einen"
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Michael Roth, Peter Tauber, Kevin Kühnert: Die Spitzenpolitik mit ihrem oft brutalen Alltag hält nur kurz inne, wenn jemandem die Kraft ausgeht. Geht es auch anders?
9. Oktober 2024, 5:53 Uhr
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Der langjährige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück, was SPD-Chef Lars Klingbeil persönlich berührt. Dieser Schritt verdeutlicht die immense Belastung, der Politiker ausgesetzt sind, die oft unter psychischen Problemen leiden, aber aus Angst vor Schwäche schweigen. Die ständige Beobachtung der Öffentlichkeit, der Druck und die Verrohung des politischen Diskurses machen den politischen Alltag zusätzlich belastend. Trotzdem gibt es Wege, den politischen Alltag besser zu bewältigen und nach einem Rückzug wieder zurückzukehren, wie Beispiele aus der Politik zeigen.
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Dass in der Politik das Menschliche durchscheint, kommt nicht allzu häufig vor. Der Montag in dieser Woche ist so ein Tag. Gerade hat die Meldung die Runde gemacht, dass Kevin Kühnert, einstiger Juso-Rebell, nun schon seit drei Jahren SPD-Generalsekretär, sich komplett aus der Politik zurückzieht. Vorläufig jedenfalls, aus gesundheitlichen Gründen. Nun steht SPD-Chef Lars Klingbeil in der Parteizentrale vor einem Mikrofon, und es ist ihm deutlich anzumerken, dass das für ihn kein Routineauftritt ist. Ihn und Kühnert verbinde neben der politischen Arbeit auch eine enge, persönliche Freundschaft, sagt er. Wer Kühnert kenne, wisse, dass ihm dieser Schritt nicht leichtgefallen sei. Aber: "Es geht jetzt um Kevin, um seine Gesundheit." Als Freund sichert Klingbeil ihm seine hundertprozentige Unterstützung zu. Aus der Partei heißt es, Kühnert habe mentale Probleme.