Nordrhein-Westfalen: Grammy Awards: Kölnerin Kim Petras gewinnt ...
Stand: 06.02.2023 07:54 Uhr
Die Grammy Awards zählen zu den wichtigsten Musikpreisen. Beyoncé räumte gleich vier Preise ab und brach damit den Rekord. Aber auch Künstler aus NRW waren für den begehrten Preis nominiert.
Die in Köln geborene Sängerin Kim Petras und der britische Sänger Sam Smith wurden für ihren Clubhit "Unholy" mit einem Grammy ausgezeichnet. Damit ist die 30-jährige Deutsche der erste Transmensch in der Geschichte der Grammys, der in der Kategorie bestes Pop-Duo ausgezeichnet wurde.
Petras war weltweit die jüngste Transsexuelle, die mit einer geschlechtsanpassenden Operation behandelt wurde. Sie ist bis 2011 in Uckerath, einem Ortsteil von Hennef aufgewachsen. Bei der Preisverleihung dankte sie auch ihrer Mutter: "Ich bin an einer Autobahn mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier."
Kim Petras bei ihrem Auftritt bei den Grammys Bild: Chris Pizzello/AP
Kurze Zeit später performten Petras und Smith "Unholy" auf der Grammy-Bühne - Petras im Käfig, Sam Smith und die Tänzer als Teufel verkleidet. "Unholy" schaffte es im Herbst 2022 auf Platz Eins in den USA und Großbritannien. Das Lied handelt von einem Familienvater, der sich in einem Stripclub vergnügt.
Andere NRW-Künstler gingen leer ausFür die WDR-Ensembles hat es am Ende dann doch nicht ganz gereicht. Nominiert waren das WDR Funkhausorchester und die WDR Big Band. Auch der nominierte Professor und Tonmeister aus Detmold, Bernhard Güttler, ging leider leer aus.
Freuen durfte sich Vince Mendoza, der mit einem Grammy für das beste Arrangement ausgezeichnet wurde. Der gebürtige US-Amerikaner arbeitet seit 2016 als 1. Gastdirigent (Composer in Residence) mit der WDR Big Band zusammen. Den Preis erhielt er - ohne WDR-Beteiligung - für seine Komposition "Songbird".
SWR Big Band erhält GrammyMit "Scrapple from the apple", einem Arrangement von John Beasley, war die SWR Big Band in der Kategorie "Bestes Arrangement - Instrumental" erfolgreich. Das Album ist ein Hommage-Projekt an den Jazz-Saxophonisten Charlie Parker.
Künstlerin Beyoncé auf RekordkursPop-Queen Beyoncé war gleich neun Mal für den Grammy nominiert - vier der Preise konnte sie gewinnen, unter anderem wurde ihr Song "Cuff it" zum besten R&B Song gekürt. Mit insgesamt 32 Grammys hat Beyoncé also den bisherigen Rekord gebrochen und ist nun die am meisten ausgezeichnete Künstlerin in der Geschichte der Awards.
Premiere für WDR FunkhausorchesterFür das WDR Funkhausorchester war die Nominierung eine Premiere. In der Kategorie "Best Jazz Vocal Album" ging das Orchester gemeinsam mit dem Vokalensemble und mehrfachen Grammy-Gewinner "The Manhattan Transfer" ins Rennen um die Auszeichnung. Gewonnen hat dann jedoch die Jazzsängerin Samara Joy mit ihrem Album "Linger Awhile".
Die Musiker des Funkhausorchesters haben im Frühjahr 2021 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von "The Manhattan Transfer" eine gemeinsame CD produziert. Die exklusiven Arrangements für das Jubiläum wurden im WDR Funkhaus in Köln aufgenommen.
Auch die WDR Big Band war für einen Grammy nomiert. Das Album "Center Stage" stand in der Kategorie "Best Large Jazz Ensemble Album" zur Wahl. Es entstand im Frühjahr 2022 zusammen mit der Schlagzeuglegende Steve Gadd. Hier räumten stattdessen Steven Feifke und Bijon Watson mit dem Generation Gap Orchestra und dem gleichnamigen Album ab.
Für die WDR Big Band wäre es nicht die erste Auszeichnung gewesen. Neben zahlreichen Grammy-Nominierungen wurde die WDR Big Band bereits 2006, 2007 und 2008 mit einem Grammy ausgezeichnet.
Professor aus Detmold nominiertNeben den Musikern werden bei den Grammys auch die Künstler im Hintergrund ausgezeichnet. So war auch Bernhard Güttler, Professor an der Detmolder Musikhochschule, für seine hervorragenden Leistungen als Tonmeister nominiert. In der Kategorie "Best Engineered Album, Classical" ging er mit seinem Beitrag zu Filmmusiken des Komponisten John Williams ins Rennen. Das Album hat er mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter und dem Boston Symphony Orchestra aufgenommen.
Insgesamt werden dieses Jahr Grammys in 91 Kategorien vergeben. Zu den prominentesten Nomierten zählen neben Beyoncé auch der US-Rapper Kendrick Lamar, die britische Sängerin Adele, Harry Styles und Taylor Swift.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch in den Hörfunk-Nachrichten WDR aktuell, etwa auf WDR 2 und WDR 5 und am 6.2. im Morgenecho auf WDR 5 ab 6 Uhr.
Quelle: wdr.de