Goma UNO-Sicherheitsrat befasst sich mit Gewalt-Eskalation im ...
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo spitzt sich die Krise nach dem Einrücken der "M23"-Miliz in der Millionenstadt Goma zu. Der Flughafen der Stadt wurde von den Rebellen eingenommen, wie aus kongolesischen Sicherheitskreisen verlautete.
Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen äußerten sich alarmiert über die Eskalation der Gewalt: Es gebe Berichte über Vergewaltigungen, Plünderungen und Angriffe auf medizinische Einrichtungen, teilte ein UNO-Sprecher in Genf mit. Die vom benachbarten Ruanda unterstützte Miliz "M23" und die Armee lieferten sich in der gesamten Stadt Kämpfe. Zahlreiche Leichen seien auf den Straßen zu finden. Es soll Angriffe auf Flüchtende geben.
Auch in der Hauptstadt Kinshasa kam es zu Unruhen. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die offizielle Gebäude angegriffen hatten. Auslöser der Gewalt in der Hauptstadt waren wohl Wut und Empörung über die Kämpfe im Osten des Landes.
Die Europäische Union kündigte weitere humanitäre Hilfe in Höhe von 60 Millionen Euro für die Vertriebenen in der umkämpften Region an. Zugleich verurteilte sie den Angriff auf Botschaften in Kinshasa. Ein Sprecher der Außenbeauftragten Kallas sagte in Brüssel, die EU fordere gemäß dem Wiener Abkommen den Schutz diplomatischer Vertretungen. Betroffen von den Attacken waren unter anderem die Vertretungen der USA, Frankreichs, Belgiens und der Niederlande. An der französischen Botschaft brach ein Feuer aus, das aber gelöscht werden konnte.
"Humanitäre Lage äußerst besorgniserregend"
Der Sprecher des Büros für humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen, Laerke, berichtete unter Berufung auf Mitarbeiter vor Ort, dass in den Straßen von Goma viele Leichen zu sehen seien. Die humanitäre Lage sei nach wie vor "äußerst besorgniserregend". Das Rote Kreuz teilte mit, dass in einem seiner Krankenhäuser innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Patienten mit Kopf- und Brustverletzungen durch Granatensplitter eingeliefert worden seien. Die Notfallkoordinatorin der Weltgesundheitsorganisation, Marschang, sagte, es sei auf medizinisches Personal geschossen worden. Patienten seien ins Kreuzfeuer geraten, darunter auch Babys.
Neue Friedensgespräche eigentlich vereinbart
Südafrikas Präsident Ramaphosa hatte mit Ruandas Präsident Kagame telefoniert. Beide hätten auch einer Wiederaufnahme der Friedensgespräche durch alle Konfliktparteien zugestimmt, hieß es in einer Mitteilung der südafrikanischen Präsidentschaft.
Im vergangenen Dezember waren Friedensverhandlungen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda unter Vermittlung Angolas gescheitert. M23-Kämpfer erzielten daraufhin in den vergangenen Wochen bei den Gefechten um Goma Geländegewinne. Nach UNO-Angaben wurden seit Monatsbeginn durch die Kämpfe bereits 400.000 Menschen in der Region vertrieben.
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Diese Nachricht wurde am 28.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.