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Leopoldina rät zu schnellen Kontaktbeschränkungen – auch für Geimpfte

Leopoldina rät zu schnellen Kontaktbeschränkungen  auch für Geimpfte
Die Experten empfehlen, ab der nächsten Woche alle Kontakte deutlich zu reduzieren. Bremens Gesundheitssenatorin und der Bürgermeister betonen die Bedeutung des Impfens.

Standdatum: 27. November 2021.

Das Logo und der Schriftzug der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.Das Logo und der Schriftzug der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Bild: DPA | Peter Endig

Bild: DPA | Peter Endig

Die Experten empfehlen, ab der nächsten Woche alle Kontakte deutlich zu reduzieren. Bremens Gesundheitssenatorin und der Bürgermeister betonen die Bedeutung des Impfens.

Um dem rasanten Anstieg der Corona-Neuinfektionen zu begegnen, empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sofortige umfassende Kontaktreduktionen – auch im privaten Bereich. Das Impfen sei zwar der wesentliche Schritt im Kampf gegen die Pandemie, helfe aber nur mittel- bis langfristig.

Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren.

Ad-Hoc Stellungnahme der Leopoldina
Bernhard bringt Reduktion von Großveranstaltungen ins Spiel

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) betont die Bedeutung des Impfens. "Es müssen auch in Bremen noch Impflücken geschlossen werden und wir werden die Anzahl der Auffrischungsimpfungen deutlich erhöhen." Darüber hinaus gebe es in Bremen für Ungeimpfte bereits Kontaktreduktionen durch die Warnstufe 2.

Ich finde aber, dass wir uns auch in Bremen über Reduktionen von Großveranstaltungen abstimmen müssen. Der erste Schritt ist bei Werder Bremen schon getan, weitere Einschränkungen werden nötig sein.

Claudia Bernhard, Bremer Gesundheitssenatorin

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) fühlt sich durch die Stellungnahme "grundsätzlich bestätigt": Bremen setzte konsequent auf das Impfen und reagiere auf die aktuelle Lage mit 2G. Darüber hinaus habe man sich seit langem für eine Hotspot-Strategie für Hochinzidenz-Gebiete eingesetzt.

"Es ist jetzt wichtig, dass jede und jeder seine Verantwortung wahrnimmt", sagt Magnus Buhlert von der Bremer FDP. Jeder könne Kontakte reduzieren oder Maske tragen, auch wenn es nicht vorgeschrieben sei. Zudem appelliert Buhlert an alle Erwachsenen, sich impfen zu lassen. Mit Blick auf die hohen Impfquoten, solle Bremen einen "alternativen Weg gehen können, auch wenn der länger dauert." Es müsse nicht überall alles gleich gehandhabt werden, wenn es eindeutige Unterschiede gebe, sagte Buhlert.

Leopoldina: Auch Geimpfte müssten Kontakte beschränken

Geht es nach der Empfehlung der Wissenschaftler, sollten die Kontaktbeschränkungen mindestens übergangsweise für alle Menschen gelten – also auch für Geimpfte: "Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten diese Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen." Diese Option könne bei stringenter Umsetzung den exponentiellen Anstieg der Neuinfektionen in der vierten Welle beenden und somit auch der Überlastung des Gesundheitssystems entgegenwirken.

Eine konsequente Durchsetzung der 2G-Regeln allein wäre weniger effektiv, es müsste mit einem längeren Verlauf der vierten Welle und mehr Todesopfern gerechnet werden, so die Experten, zu denen auch der Berliner Virologe Christian Drosten gehört.

Schulen und Kitas sollen möglichst offen bleiben

Mit Blick auf Kinder und Jugendliche empfiehlt die Leopoldina vorgezogene Weihnachtsferien und regelmäßige Corona-Tests mindestens dreimal pro Woche. Schließungen von Kitas und eine Aussetzung der Präsenzpflicht in Schulen sollen jedoch möglichst vermieden werden.

Der Moderator Felix Krömer im Gespräch mit Andreas BovenschulteDer Moderator Felix Krömer im Gespräch mit Andreas Bovenschulte
Bild: Radio Bremen

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. November 2021, 16 Uhr

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