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Bayer Leverkusen – FC Bayern: Die krassen Außenseiter im Bayern ...

Bayer Leverkusen  FC Bayern Die krassen Außenseiter im Bayern
So unterlegen wie gegen Leverkusen waren die Bayern noch nie. Für einen Punkt reichte es dennoch. Warum die Meisterschaft trotzdem noch nicht entschieden sein könnte.

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  1. Seite 1Die krassen Außenseiter im Bayern-Trikot

  2. Seite 2Hat Jamal Musiala mitgespielt?

Lukáš Hrádecký wusste nicht, ob er nun mit vor sollte oder nicht. Der Torwart der Leverkusener stand am Mittelkreis und wedelte mehrmals fragend in Richtung seines Trainers. Es lief die Nachspielzeit, Leverkusen hatte noch eine Ecke, und manchmal wagen sich Torhüter dann noch einmal mit nach vorne, hinein ins Gewusel des gegnerischen Strafraums, für einen letzten Alles-oder-nichts-Moment. Entweder treffen und zum Helden werden oder noch ein Gegentor kassieren, auch egal.

Das Besondere: Normalerweise ist dieser Drang bei Torhütern zu beobachten, deren Mannschaften zurückliegen. In Leverkusen aber stand es 0:0. So ein Spiel war das.

Xabi Alonso beorderte seinen Torhüter nicht nach vorne, es blieb beim 0:0, aber Hrádeckýs Reflex war nachvollziehbar. Für Bayer muss sich dieses Remis wie eine Niederlage anfühlen. Sie haben ihren Gegner an die Wand gespielt. Sie haben die Bayern auf absurde Art und Weise dominiert. So sehr wurden die Bayern schon von lange keiner Mannschaft mehr dominiert. Nur, es nützte nichts.

16:2 Torschüsse für Leverkusen

Normalerweise ist es bei Münchner Spielen ja andersherum. Bayern hat aus Prinzip den Ball, die Chancen, macht die Tore. Dieses Mal: 16:2 Torschüsse für Leverkusen, die zwei Münchner Versuche – übrigens so wenig wie noch nie, seit man die abgegebenen Torschüsse mitzählt – waren ein geblockter Versuch und ein harmloser Kopfball. Direkt aufs Tor von Lukáš Hrádecký kam nichts, streng genommen hätte Leverkusen auch eine Packung Aspirin ins Tor stellen können.

© Lea Dohle

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Der Tabellenführer der Liga kam nie ins Spiel, spielte sich keine Torchance heraus, boykottierte dieses Topspiel – und holte trotzdem diesen einen, so wichtigen Punkt. Wichtig war der, weil die Bayern ihren Verfolger auf Abstand halten konnten. Bei einer Niederlage wären es nur noch fünf Punkte gewesen, durchaus aufholbar. So sind es acht, plus das bessere Torverhältnis. Selbst wenn Leverkusen alle ausstehenden zwölf Spiele gewinnen würde, müssten die Bayern drei verlieren. Was bei nur einer Niederlage bisher recht unwahrscheinlich ist.

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So wussten die Leverkusener nicht so recht, was sie von diesem Abend halten sollten. "Auf der einen Seite ärgert es uns, auf der anderen Seite sind wir stolz", sagte der Verteidiger Jonathan Tah. Für beide Gefühle gab es gute Gründe. Ärgerlich war der unwirtschaftliche Umgang mit den eigenen Torchancen. In der ersten Halbzeit hatten Nathan Tella und Jeremie Frimpong jeweils die Latte getroffen. Die größte Chance gab es in der Nachspielzeit, eine doppelte gar. Alejandro Grimaldo gab von links herein, der eingewechselte Amine Adli nahm den Ball aus der Luft, traf aber nur Neuer, im anschließenden Gestocher kam Wirtz an den Ball – und schob ihn Zentimeter links vorbei. Aus seinem entsetzten Gesicht war abzulesen, was die meisten dachten: Kann nicht wahr sein!

Dabei machten seine Leverkusener ein grandioses Spiel. Im Gegensatz zu den vergangenen Aufeinandertreffen, bei denen Bayer einen erstaunlich vorsichtigen Ansatz gewählt hatte, erstickten sie das Spiel der Bayern schon tief in deren Hälfte. Einen geordneten Spielaufbau bekamen die Bayern wegen des Leverkusener Pressings und Gegenpressings und der vielen eigenen Fehler nicht hin. Wer die Augen zusammenkniff, hätte bei so viel spielerischer Hilflosigkeit auf eine Kellertruppe getippt und nicht auf den souveränen Tabellenführer. Bochum, bist du es?

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