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++ Ukraine: Bürgermeister äußert sich – tausende Verletzte in Mariupol

 Ukraine Bürgermeister äußert sich  tausende Verletzte in Mariupol
Russische Streitkräfte haben die Angriffe auf Mariupol fortgesetzt. Ärzte ohne Grenzen warnen vor „katastrophaler“ humanitärer Lage.  Der News-Ticker.

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Russische Streitkräfte haben die Angriffe auf Mariupol fortgesetzt. Ärzte ohne Grenzen warnen vor „katastrophaler“ humanitärer Lage.  Der News-Ticker.

  • Nach einer siebenstündigen Waffenruhe im Süden der Ukraine* gehen die Angriffe auf Mariupol weiter. Eine Evakuierung der Zivilbevölkerung ist ausgeblieben.
  • Ukrainische Behörden warfen Russland* vor, die vereinbarte Feuerpause nicht vollständig einzuhalten. Wladimir Putin* beschuldigt die Ukraine der Sabotage.
  • Im Ukraine-Konflikt* wird weiter „erbittert gekämpft“, laut ukrainischem Militär seien die russischen Soldaten teilweise „demoralisiert“.

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+++ 05.00 Uhr: Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, äußerte sich am Samstag zur Situation in der Stadt. Die Stadt sei einer „humanitären Blockade“ ausgesetzt, wird er von der dpa zitiert. Russische Einheiten hätten alle 15 Stromleitungen in die Stadt ausgeschaltet. Diese sei bereits seit fünf Tagen ohne Strom.

Die Heizkraftwerke arbeiten mit Strom, weshalb auch diese in der Folge ausgefallen sind. Ähnlich ist es beim Mobilfunknetz, dieses funktioniert ebenfalls nicht ohne Strom. Noch vor Beginn des Krieges sei die Hauptwasserleitung abgetrennt worden, und nach fünf Kriegstagen habe man auch die Reservewasserversorgung verloren. Die russische Seite sei sehr methodisch vorgegangen, um die Stadt von jeglicher Versorgung abzuschneiden und so inneren Druck zu erzeugen.

Der Bürgermeister spricht von „tausenden“ Verletzten durch den zunehmenden Beschuss und Bombardierungen. Eine Zahl von Toten sei schwer zu nennen, heißt es. Aufgrund des anhaltenden Beschusses sei es kaum möglich, die Leichen zu zählen. „Das Mariupol, das sie kannten, gibt es nicht mehr“, sagte Boitschenko.

Der Bürgermeister wirft der russischen Armee vor, gezielt auf Busse geschossen zu haben, welche für die Evakuierung gedacht waren. Von 50 Bussen seien 30 zerstört worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Er flehe um die Errichtung eines Korridors, um Ältere, Frauen und Kinder aus der Stadt zu bringen, sagte Boitschenko weiter. Die Einwohner der Stadt seien niedergeschlagen. An die internationale Gemeinschaft und europäische Partnerländer gerichtet sagte er: „Helft und rettet Mariupol!“

+++ 03.20 Uhr: Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) äußert sich zu „humanitärer“ Lage in Mariupol. Der MSF-Notfallkoordinator in der Ukraine*, Laurent Ligozat, sagte der Nachrichtenagentur afp am Samstag, die Lage in der Großstadt verschlimmere sich „von Tag zu Tag“. Ein humanitärer Korridor sei „unerlässlich“, um Zivilist:innen aus der Stadt zu holen, so Ligozat.

Ein Problem sei in Mariupol der Zugang zu Trinkwasser. Es gäbe „sehr große Probleme, Zugang zu Trinkwasser zu bekommen“, sagte Ligozat. Dabei handele es sich um ein „entscheidendes Problem“. In Mariupol würden auch weder Heizung, noch Strom funktionieren, heißt es weiter. „Die Lebensmittel gehen aus, die Läden sind leer.“

Zuvor war eine Waffenruhe zur Evakuierung der Zivilbevölkerung vereinbart worden. Die Ukraine* wirft Russland jedoch den Bruch dieser vor. „Die russische Seite hält sich nicht an den Waffenstillstand und hat den Beschuss von Mariupol und Umgebung fortgesetzt“, erklärte sie. Die Evakuierung musste aus Sicherheitsgründen verschoben werde, so afp.

Russland gab der Ukraine die Schuld am Ende der Feuerpause: „Da die ukrainische Seite nicht bereit ist, auf die Nationalisten einzuwirken oder die Waffenruhe zu verlängern, wurden die Offensivaktionen um 18.00 Uhr Moskauer Zeit (16.00 Uhr MEZ) wieder aufgenommen“, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau.

Ukraine: Droht Mariupol nach der Feuerpause die vollständige Zerstörung?

+++ 20.59 Uhr: Nach der gescheiterten Feuerpause zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften ist die Ungewissheit in der Hafenstadt Mariupol groß. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Kampfhandlungen nach russischen Waffenstillständen besonders verheerend sein können.

In der nordsyrischen Rebellen-Hochburg Aleppo war es zum Beispiel 2016 immer wieder zu mehrtägigen Feuerpausen gekommen. Später folgten schwere Angriffe der syrischen Truppen und massive Luftschläge der russischen Verbündeten. Damaskus übernahm letztlich die Kontrolle über eine völlig verwüstete Stadt.

Blick aus einem durch Granatenbeschuss zerbrochenen Krankenhausfenster in Mariupol, Ukraine.

© Evgeniy Maloletka/dpa

Und so war es auch in Grosny, der Hauptstadt der seinerzeit abtrünnigen russischen Teilrepublik Tschetschenien. Im Dezember 1999 rief Moskau Zivilistinnen und Zivilisten auf, die Stadt im Kaukasus innerhalb weniger Tage über sichere Korridore zu verlassen. Nach weiteren Wochen erbitterter Kämpfe wurde die Infrastruktur komplett zerstört.

Ukraine: Angriffe auf Mariupol werden laut russischem Militär fortgesetzt – Nur wenige Menschen evakuiert

+++ 18.07 Uhr: Der russische Angriff auf die Städte Mariupol und Wolnowacha im Süden der Ukraine werden fortgesetzt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, hat das russische Militär nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Kampfhandlungen nach einer mehrstündigen Feuerpause zur Evakuierung um 16 Uhr (MEZ) wieder aufgenommen. Evakuiert wurden jedoch nur wenige Zivilistinnen und Zivilisten. Beide Seiten hatten sich im Laufe des Tages Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen.

+++ 17.29 Uhr: Medienberichten zufolge hat Russlands Präsident Wladimir Putin der Ukraine vorgeworfen, die Evakuierung der Zivilbevölkerung der Hafenstadt Mariupol sowie der nahegelegenen Stadt Wolnowacha sabotiert zu haben. Das berichtet etwa die britische Zeitung The Guardian, die auf Informationen der Nachrichtenagentur Associated Press verweist. Ukrainische Behörden wiederum berichten, dass die Evakuierung abgebrochen werden musste, weil russische Streitkräfte gegen den vereinbarten Waffenstillstand verstoßen hätten.

Russischer Angriff auf Mariupol: Über 200.000 Menschen warten auf Evakuierung

+++ 15.58 Uhr: Statt der geplanten Massenevakuierungen für 200.000 Menschen aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol und 15.000 aus der 60 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Wolnowacha, warten die ukrainischen Behörden nach eigenen Angaben noch immer auf Gewissheit, dass eine Evakuierung ohne weitere russische Angriffe möglich ist. Das berichtet etwa die britische Zeitung The Guardian.

In der Hafenstadt Mariupol im Süden der Ukraine warten 200.000 Zivilpersonen auf eine Evakuierung. (Archivfoto)

© Evgeniy Maloletka/dpa

Nach Angaben des Regionalpolitikers Pavlo Kyrylenko sei etwa die Evakuierung in Wolnowacha gestoppt worden, nachdem russische Streitkräfte gegen den vereinbarten Waffenstillstand am Samstag verstoßen hätten. Bislang seien darum aus Walnowacha lediglich 400 Menschen evakuiert worden.

Wie das Internationale Rote Kreuz mitteilt, sei eine Evakuierung im Laufe des Samstag inzwischen mehr als fraglich. So sei man zwar nach wie vor in Kontakt mit den kämpfenden Parteien, um eine sichere Evakuierung der Menschen zu begleiten, warte aber auf einen sicheren Zeitpunkt: „Die Szenen in Mariupol und anderen Städten heute brechen uns das Herz“, zitiert der Guardian die Hilfsorganisation.

Evakuierung aus Mariupol: Lawrow fordert von Ukraine Einhalt der Waffenruhe

+++ 13.27 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Ukraine zum Einhalten einer Waffenruhe rund um die Hafenstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha aufgerufen. „Wir zählen darauf, dass dieses Abkommen klar umgesetzt wird, unser Militär hat seine Arbeit dazu getan“, sagte Lawrow am Samstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. „Das Wichtigste ist, dass die Menschen durch humanitäre Korridore aus den Städten und Dörfern herauskommen.“

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, der verabredete humanitäre Korridor sei beschossen worden. Schüsse seien zudem von Mariupol aus im Gebiet Donenzk in der Südostukraine auf Stellungen russischer Truppen abgefeuert worden. Zudem sei am Vormittag ein Wohnhaus gesprengt worden, in dem sich bis zu 200 Menschen aufgehalten haben könnten. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.

+++ 12.45 Uhr: Im Ukraine-Krieg steht die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol womöglich kurz vor der Einnahme durch die russischen Truppen. Die Stadt kündigte am Samstagmorgen an, die Zivilbevölkerung in Sicherheit zu bringen, nachdem ukrainische und russische Streitkräfte eine vorübergehende Feuerpause vereinbart hatten. Später warf die Stadtverwaltung jedoch Russland Verstöße gegen die Feuerpause vor und setzte die Evakuierung aus. Auch in der Umgebung der Hauptstadt Kiew gab es weiter intensiven Beschuss.

Die russische Armee setzte auch in der Umgebung von Kiew, insbesondere im Nordwesten und Osten, ihre intensiven Bombenangriffe fort. AFP-Journalisten berichteten von augenscheinlich wahllosen Angriffen auf Wohngebiete der nahe Kiew gelegenen Stadt Irpin.  

Russland verstärkt seine Angriffe in der Umgebung von Kiew.

© ARIS MESSINIS/afp

+++ 12.25 Uhr: Die Evakuierung der Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol wird nach Angaben der Stadt „aus Sicherheitsgründen“ vorerst verschoben. Die „russische Seite“ halte sich nicht an die vereinbarte Waffenruhe, teilte die Stadt über Telegram mit. Die Bürgerinnen und Bürger sollen demnach vorerst in ihre Zufluchtsorte zurückkehren und weitere Informationen abwarten.

Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld. Die Separatisten im Gebiet Donzek warfen der Ukraine vor, „ukrainische Nationalisten“ würden „Provokationen“ vorbereiten. Eduard Bassurin, der Sprecher der Separatisten, sagte der russischen Agentur Interfax zufolge, die Kämpfer der ukrainischen Seite hätten in Mariupol eine Explosion in einem mehrstöckigen Wohnhaus verursacht. Etwa 200 Menschen hätten zu der Zeit in einem Keller Schutz gesucht. Sie seien eingeschlossen worden. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gibt es nicht. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine: Russland hält Waffenruhe in Mariupol nicht ein

+++ 11.25 Uhr: Russland hat der Ukraine am Samstag erstmals seit über einer Woche eine regionale Feuerpause eingeräumt. Wie das russische Militär am Morgen mitteilte, sollte zwischen 8 und 15 Uhr (MEZ) eine Waffenruhe eingerichtet werden. Über einen sogenannten humanitären Korridor sollten ab 10 Uhr die Menschen aus den belagerten Städten Mariupol und Wolnowacha evakuiert werden.

Die Tagesschau berichtet nun, dass die russischen Streitkräfte die vereinbarte Waffenruhe allerdings nicht voll einhalten und beruft sich dabei auf Aussagen des Stadtrates von Mariupol. Es gebe bereits Gespräche mit Russland, um sicherzustellen, dass die Evakuierungsroute von Angriffen verschont bleibt, heißt es von lokalen Behörden.

Derweil teilten die ukrainischen Behörden mit, dass wohl mehr als 200.000 Menschen die Hafenstadt Mariupol in der Region Donezk während der Waffenruhe verlassen werden. Das sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag dem ukrainischen Portal strana.news zufolge. Für die Stadt Wolnowacha ging sie von 15.000 Menschen aus. 

Krieg in der Ukraine: Russische Soldaten „demoralisiert“ - Ukraine berichtet von erbitterten Kämpfen

+++ 10.18 Uhr: Das ukrainische Militär liefert sich nach eigenen Angaben weiter schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es werde „erbittert gekämpft, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien“, hieß es am Samstag in dem in Kiew* veröffentlichten Morgenbericht der Armee. Regionen und Städte wurden nicht genannt. Das Militär behauptete, dass russische Soldaten „demoralisiert“ seien. Sie würden fliehen und ihre Waffen zurücklassen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

+++ 08.55 Uhr: In Mariupol und Volnovakha beginnt ein vorübergehender Waffenstillstand, um humanitäre Korridore einzurichten. Die Korridore dienen der Evakuierung von Zivilisten und der Lieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten in die Städte, das berichtet das ukrainische Nachrichtenportel The Kyiv Independent.

Demnach wird der Waffenstillstand von 9 bis 16 Uhr (Ortszeit) erklärt. Die Evakuierung der Zivilisten soll um 11 Uhr beginnen. Mariupol mit 440.000 Einwohnern und Volnovakha mit 21.000 Einwohnern wurden weitgehend von Wasser, Wärme und Strom abgeschnitten.

Ukraine-Krieg: Ein Haus brennt nach dem Beschuss der Stadt Irpin, westlich von Kiew.

© Oleksandr Ratushniak/dpa

Krieg in der Ukraine - Feuerpause in Mariupol: Russland gewährt Evakuierung von Zivilpersonen

+++ 07.47 Uhr: Das russische Militär hat eine Feuerpause für humanitäre Korridore in der ukrainischen Großstadt Mariupol und für die Stadt Wolnowacha angeordnet. Die Einstellung des Feuers trete um 8.00 Uhr (MEZ) in Kraft, damit Zivilisten die eingekesselten Städte verlassen könnten, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag laut der Agentur Interfax. „Die humanitären Korridore und Wege raus sind mit der ukrainischen Seite abgestimmt“, teilte das Ministerium in Moskau mit.

Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, hatte in der Nacht zum Samstag die Hoffnung geäußert, dass bald ein humanitärer Korridor aus der Großstadt mit 440.000 Einwohnern eingerichtet und dafür ein Waffenstillstand erklärt wird. Mit dem humanitären Korridor sollten Lebensmittel und Medikamente in die Stadt gebracht und wichtige Infrastruktur wieder instand gesetzt werden.

Krieg in der Ukraine: Humanitäre Lage in Mauripol verschlimmert sich unter russischer Blockade

+++ 05.30 Uhr: In der Hafenstadt Mariupol verschlimmert sich die humanitäre Lage. Die russischen Streitkräfte hätten eine „Blockade“ der Stadt eingereichtet, das berichtet afp mit Verweis auf den Bürgermeister der Stadt, Wadym Boitschenko. Tagelang hätte die russische Armee „rücksichtslos“ die Stadt angegriffen, so der Bürgermeister. Über Telegram teile Boitschenko am Samstag (05.03.2022) mit: „Unsere Priorität ist die Herstellung eines Waffenstillstands, damit wir die lebenswichtige Infrastruktur wiederherstellen und einen humanitären Korridor einrichten können, um Lebensmittel und Medikamente in die Stadt zu bringen“.

Boitschenkos Stellvertreter, Sergej Orlow, hatte bereits am Freitag (04.03.2022) mit der BBC gesprochen. Von einer „furchtbaren“ humanitären Situation in Mariupol und über 40 Stunden langem Beschuss berichtete er. Die russischen Streitkräfte sollen laut Orlow auch Schulen und Krankenhäuser angegriffen haben. Der stellvertretende Bürgermeister sagte, dass Wladimir Putin „die Ukraine als Nation zerstören“ wolle, so die afp. Sollte die Hafenstadt Mariupol fallen, würde dies einen Zusammenschluss der russischen Truppen mit Einheiten aus der Krim und dem Donbass ermöglichen.

Krieg in der Ukraine: Kiew und Charkiw weiter zentral für Russland

+++ 03.30 Uhr: Die Armee der Ukraine veröffentlichte einen Bericht zum Verlauf der Angriffe. Demnach wird der Angriff weiter fortgesetzt. Dabei kommen Hochpräzisionswaffen und Luftunterstützung zum Einsatz, so die dpa. Die Hauptanstrengungen der russischen Seite bestünden weiterhin darin, die Städte Kiew und Charkiw zu umzingeln, heißt es.

Außerdem versucht die russische Armee weiterhin einen Landkorridor von der Halbinsel Krim zu den Separatistengebieten durchzusetzen. Hierfür müsste die Armee jedoch die administrativen Grenzen der Regionen Luhansk und Donezk erreichen. Den Angriff von Russland würden die ukrainischen Streitkräfte weiterhin zurückschlagen, heißt es.

Die ukrainische Armee brächte angreifenden Truppen Niederlagen bei, wird der Militär-Bericht zitiert. Zudem sollen die Truppen weiterhin versuchen, Schwachstellen in der Hafenstadt Mariupol zu identifizieren, so die dpa. Die Angaben können zum aktuellen Zeitpunkt nicht unabhängig verifiziert werden.

+++ 02.25 Uhr: Die russische Armee stehtrund30 Kilometer vor dem zweitgrößten Atom-Kraftwerk der Ukraine. Das berichtet der Kiew Independent und beruft sich auf die US-Botschafterin, Linda Thomas-Greenfield.

Thomas-Greenfield soll am gestrigen Freitag (04.03.2022) gegenüber den Vereinten Nationen gesagt haben, dass die russische Armee sich weiter auf das AKW zu bewegt. In der Nacht zuvor hatten Gefechte einen Brand im AKW Saporischschja ausgelöst. (siehe +++ 17.55)

+++ 01.20 Uhr: Nach der Absage der Nato, meldet sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zur Ablehnung der Flugverbotszone zu Wort, wie afp berichtet. „Indem sie die Schaffung einer Flugverbotszone verweigert, hat die Führung der Militärallianz grünes Licht für die weitere Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer gegeben“, sagte Selenskyj in einem Video. Weiter fügte der Präsident Selenskyj hinzu: „All die Menschen, die von heute an sterben, werden auch Ihretwegen sterben. Wegen Ihrer Schwäche, wegen Ihrer Abkopplung.“

Per Video soll Wolodymyr Selenskyj heute (05.03.2022) an einer Sitzung des US-Senats teilnehmen. Die Forderung Selenskyjs nach einer Flugverbotszone über seinem Land wird von einigen US-Parlamentariern unterstützt, wie afp berichtet.

Krieg in der Ukraine: Russland kontrolliert jetzt den Himmel

Erstmeldung: Kiew - Im Krieg mit der Ukraine hat Russland sich einen entscheidenden Vorteil erkämpft. Der Luftwaffe ist es gelungen, die Hoheit über den Himmel zu erlangen. Das berichten zahlreiche Medien aus der Ukraine und den USA*. Die verbliebene ukrainische Luftwaffe ist zur Untätigkeit gezwungen. „Wenn sie starten, sterben sie“, beschrieb Ward Carroll, ehemaliger Kommandeur der US-Navy, die Situation gegenüber dem Nachrichtenportal Newsweek.

Der Gewinn der Lufthoheit ist ein entscheidender Faktor im Krieg in der Ukraine. Den Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin dürfte es nun viel leichter fallen, vorzurücken. Das gilt auch für die Versorgung mit Nachschub an Sprit, technischem Gerät und Munition aus Russland an die Front. Attacken aus der Luft seitens der ukrainischen Kampfjets wären jetzt so gut wie unmöglich, so Carroll.

Krieg in der Ukraine: Deutlicher Vorteil für Russland

Laut dem Militärexperten ist es Russland gelungen, den Himmel in einer Höhe von 10.000 Fuß (etwa drei Kilometer) zu kontrollieren. „Wer dort die Kontrolle hat, kontrolliert faktisch den ganzen Himmel“, sagte Carroll in seinem eigenen Youtube-Kanal. Zwar verfügen die Streitkräfte der Ukraine in dem Krieg mit Russland immer noch über Flugabwehrsysteme wie zum Beispiel Stinger-Raketen, die von der Schulter eines Soldaten abgefeuert werden können. Doch diese Stinger-Raketen erreichen nicht die besagte Höhe und stellen deshalb nur für Helikopter oder Flugzeuge im Landeanflug eine Gefahr dar. Boden-Luft-Raketen könnten ab einer Höhe von drei Kilometern abgefangen werden und würden deshalb keine Gefahr für die russische Luftwaffe darstellen.

Entsprechend schnell könnte Russland nun im Krieg mit der Ukraine Gebietsgewinne erzielen. Das zumindest vermutet das US-Pentagon. Laut Angaben von Jen Psaki*, Pressesprecherin von US-Präsident Joe Biden*, hat Russland bereits 90 Prozent seiner Einheiten, die an der Grenze positioniert waren, ins Landesinnere verschoben. „Russland nähert sich seinem Endziel: die Übernahme von Kiew und die Übernahme des ganzen Landes“, so Psaki gegeüber Medienvertretern in Washington DC. (Daniel Dillmann und Nail Akkoyun mit dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Rubriklistenbild: © Evgeniy Maloletka/dpa

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