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München: Söder spricht von "mutmaßlichem Anschlag"

München Söder spricht von mutmaßlichem Anschlag
Ein Auto ist in München in einen Demonstrationszug gefahren. Laut Ministerpräsident Söder war die Tat mit mehr als 20 Verletzten "mutmaßlich ein Anschlag". Der Täter stamme aus Afghanistan und sei Asylbewerber.

Stand: 13.02.2025 13:49 Uhr

Ein Auto ist in München in einen Demonstrationszug gefahren. Laut Ministerpräsident Söder war die Tat mit mehr als 20 Verletzten "mutmaßlich ein Anschlag". Der Täter stamme aus Afghanistan und sei Asylbewerber.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht bei dem Vorfall in München mit einem in eine Menschenmenge gefahrenen Auto von einem Anschlag aus. "Es handelt sich wohl mutmaßlich um einen Anschlag", sagte Söder in einer ersten Stellungnahme am Ort des Geschehens.

Die Polizei sprach von 28 zum Teil schwerverletzten Personen. Bei dem Fahrer des Wagens handele es sich um einen 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan. Dem bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zufolge war der Mann der Polizei durch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Ladendiebstähle bekannt. Nach Informationen des ARD-Terrorismusexperten Michael Götschenberg war er zudem ausreisepflichtig. Den Sicherheitsbehörden sei er bisher nicht als Extremist bekannt gewesen.

Die Ermittlungen übernahm die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft.

Wohl kein Zusammenhang mit Sicherheitskonferenz

In München gilt derzeit eine erhöhte Alarmbereitschaft wegen der bis zum Wochenende dauernden Münchner Sicherheitskonferenz, zu der zahlreiche ranghohe Politiker aus aller Welt erwartet werden. Nach den Worten von Herrmann gehen die Ermittler derzeit nicht davon aus, dass es einen Zusammenhang mit der Veranstaltung gibt.

Söder: Wir müssen etwas ändern

"Wir fühlen mit den Opfern und beten für sie. Wir hoffen, dass es alle schaffen und wieder gesund werden können", sagte Söder in seiner Stellungnahme. Die Polizei habe entschlossen gehandelt und Schlimmeres verhindert.

Zugleich bekräftigte er politischen Handlungsbedarf. "Wir reagieren besonnen, aber unsere Entschlossenheit wächst." In Deutschland müsse sich etwas ändern, "und zwar rasch". Man könne nicht weiter "von Anschlag zu Anschlag" zusehen. "Es schmerzt einfach, wenn man als Ministerpräsident im Januar ein Ereignis wie in Aschaffenburg hat, und jetzt wie hier in München - es reicht einfach." Was Söder genau ändern wolle, sagte er auf Anfrage der Journalisten vor Ort nicht.

Veranstaltung von ver.di am Ort

Nach Angaben der Polizei war der Mann hinter einem Demonstrationszug von ver.di gefahren. Er sei der Gruppe und einem Polizeiauto gefolgt, habe die Polizei dann überholt, beschleunigt und sei in das Ende der Gruppe gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Bei der anschließenden Festnahme des Fahrers sei ein Schuss gefallen.

Die Polizei richtete eine Zeugen-Sammelstelle ein und rief auf der Plattform X dazu auf, relevante Videos und Bilder von dem Vorfall in einem eigens eingerichteten Upload-Portal hochzuladen.

Die Tat ereignete sich am Münchner Stiglmaierplatz im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße im Innenstadtbereich. Am Ort des Geschehens fand laut der Polizei zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10.30 Uhr eine Veranstaltung von ver.di statt.

Das Auto fuhr im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße in der Münchner Innenstadt in die Menschenmenge.

Gewerkschaft äußert sich "zutiefst bestürzt"

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach von einem "bitteren Tag für München". An dem Demonstrationszug hätten sich auch einige seiner Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung beteiligt. "Ich hoffe, dass alle überleben werden." In München und an anderen Orten bundesweit gab es Warnstreiks und Kundgebungen zur aktuellen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst.

ver.di zeigte sich "zutiefst bestürzt und schockiert". Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Frank Werneke, erklärte in Berlin, es sei ein "schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen". Die Gewerkschaften stünden "für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in so einer dunklen Stunde".

Auch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zeigte sich "tief erschüttert". Die VKA-Präsidentin und Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) wandte sich einer Mitteilung zufolge direkt an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Gewerkschaftskundgebung, die parallel in Gelsenkirchen stattfand. "In solchen Momenten stehen wir zusammen - egal auf welcher Seite wir in den Tarifverhandlungen stehen", erklärte sie. Die Kundgebungen in Gelsenkirchen und an anderen Orten seien aus Respekt vor den Opfern abgebrochen worden, teilte die VKA mit.

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