Lungenentzündung: Häufung der Papageienkrankheit – bei ...
In Deutschland und anderen europäischen Ländern haben sich mehr Menschen als sonst mit einer Ornithose, der von Vögeln übertragenen Papageienkrankheit, infiziert. Die Zahl der Fälle sei seit November und Dezember vergangenen Jahres markant gestiegen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es habe in Dänemark vier Todesfälle gegeben, in den Niederlanden sei ein Mensch daran gestorben.
Die Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Chlamydophila psittaci ausgelöst. Erreger sind vor allem in Papageien, Tauben, Möwen und anderen Vögeln zu finden. Die Infektion bewirkt, dass die Vögel abmagern, Durchfall bekommen, Nasenausfluss und ein gesträubtes Gefieder haben. Häufig verläuft die Infektion tödlich.
Die Erreger können von Vögeln auch auf Menschen übertragen werden, dazu bedarf es des direkten Kontaktes mit infizierten Tieren. Auch beim Einatmen von Kotstaub, etwa bei der Käfigreinigung, kann es zu Übertragungen kommen. Bei Menschen kann Chlamydophilia psittaci eine Lungenentzündung auslösen. Betroffen sind nach Angaben der WHO oft Menschen, die mit Tieren arbeiten, in Tierhandlungen, Tierarztpraxen oder Geflügelfabriken.
Seltene Übertragungen
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC möglich, aber höchst selten. Die Krankheit ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland meldepflichtig. Infizierte melden oft Symptome wie bei einer Grippe, können aber dann schwere Lungenentzündungen entwickeln.
Neben Deutschland meldeten nach Angaben der WHO auch Österreich, Dänemark, Schweden und die Niederlande eine Häufung der Fälle. Die Länder hätten ihre Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Die WHO betrachtet die Risiken für Menschen nach derzeitigem Stand als niedrig.
In Deutschland seien im Dezember fünf bestätigte Fälle gemeldet worden, im Gesamtjahr 2023 seien es 14 gewesen, so die WHO. In diesem Jahr seien bis 20. Februar fünf weitere bestätigte Fälle hinzugekommen. Eine Häufung habe es über das ganze Jahr gesehen rund um Hannover gegeben. 16 der Betroffenen seien im Krankenhaus behandelt worden. Keiner sei nach eigenen Angaben mit Wildvögeln in Berührung gewesen, ein Viertel der Betroffenen habe Haustiere wie Tauben, Papageien oder Hühner gehabt.
In Dänemark seien von Ende Dezember bis 27. Februar insgesamt 23 bestätigte Fälle gemeldet worden, in den Niederlanden von Ende Dezember bis zum 29. Februar 21. In Dänemark seien vier Infizierte gestorben, in den Niederlanden einer.