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Galaxy S22 und Galaxy Tab S8: Samsung stellt neue Smartphones und XXL-Tablet vor

Galaxy S22 und Galaxy Tab S8 Samsung stellt neue Smartphones und XXLTablet vor
Das neue Topmodell aus Samsungs S-Serie bekommt eine Doppelrolle. Grüner sollen alle Modelle der Reihe werden, nicht nur farblich. Bei seinen Tablets setzt der Hersteller vor allem auf Größe.

Schaut man sich die neuen Smartphones aus Samsungs Galaxy-S-Serie an, könnte man meinen, die Designer hätte es sich leicht gemacht. Manche Konturen wurden geschliffen, andere geschärft, die Kameramodule sind ein wenig tiefer in die Gehäuse gesunken, es gibt neue Farben. Im Vorbeigehen könnte man die Galaxy S22, S22+ und S22 Ultra genannten Modelle dennoch mit ihren Vorgängern verwechseln. Die meisten Neuerungen offenbaren sich erst auf den zweiten Blick. Beispielsweise bei den Kameras.

Laut Samsung sind die nämlich für die meisten Käufer der S-Serie das ausschlaggebende Merkmal bei der Kaufentscheidung. Doch laut Datenblatt scheint sich ausgerechnet bei den Kameras nicht viel getan zu haben. Im neuen Ultra steckt wieder ein Sensor mit 108 Megapixeln in der Hauptkamera, das Ultraweitwinkel und die beiden Telekameras haben zwölf beziehungsweise zehn Megapixel. In den kleineren Modellen steckt nur ein Tele und die Hauptkamera muss sich mit 50 Megapixeln begnügen.

Von links nach rechts: Galaxy S22, Galaxy S22+ und Galaxy S22 UltraVon links nach rechts: Galaxy S22, Galaxy S22+ und Galaxy S22 Ultra
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Von links nach rechts: Galaxy S22, Galaxy S22+ und Galaxy S22 Ultra

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Was das Datenblatt nicht verrät: Die Sensorchips der Kameras sind neu. Bei gleichbleibender Pixelzahl haben sie größere Sensorpixel, sollen dadurch mehr Licht einfangen und bei schlechter Beleuchtung besser funktionieren. Künstliche Intelligenz in der Kamera-App soll das noch unterstützen, etwa indem beim Druck auf den Auslöser unbemerkt eine Serie von Aufnahmen gemacht wird, aus denen die Software die jeweils besten Bereiche zu einem Bild zusammensetzt.

Bei Apple funktioniert dieses Prinzip schon lange. Seit dem iPhone 6s haben iPhone-Kameras stets 12 Megapixel. Dank verbesserter Fotosensoren, Linsen und vor allem neuer Software ist ihre Fotoqualität dennoch stetig besser geworden. Ein erster Fototest mit dem S22 Ultra in einem abgedunkelten Raum zeigt, dass das offenbar auch bei Samsung funktioniert. Mit einem S22 oder S22+ wären unsere Testaufnahmen aber wohl nicht ganz so gut ausgefallen. Denn deren Fotosensoren sind nur geringfügig größer als bei der S21-Serie, während die Sensoren im S22 Ultra um 23 Prozent zugelegt haben.

Ein bisschen grüner: Galaxy S22 UltraEin bisschen grüner: Galaxy S22 Ultra
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Ein bisschen grüner: Galaxy S22 Ultra

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Dem Ultra-Modell kann man zudem vorgeben, dass es Fotos in einem Raw-Format speichert. Die Bilder werden dann nicht von Samsungs Kamera-App bearbeitet, sondern können auf einem PC oder in einer anderen App nach eigenen Wünschen angepasst werden. Interessant ist auch die »Auto-Framing«-Funktion für Videos, die den Bildausschnitt einer Gruppenaufnahme anpasst, sollten weitere Personen hinzukommen oder weggehen. Ein Gimmick für einen Teil der Zielgruppe: Auch den Porträtmodus für Haustiere hat Samsung verbessert.

Um der Umwelt Gutes zu tun, baut Samsung in die S22-Serie jetzt Bauteile aus Plastikmüll ein, der aus dem Meer gefischt wurde. Diese Initiative kann man allerdings nur als ersten Schritt zu grüneren Galaxy-Smartphones sehen, denn lediglich Teile der Lautstärketasten und die »Garage« für den S-Pen werden aus diesem Material gefertigt. Man könnte sagen, der Anfang ist gemacht. Und angesichts der großen Stückzahlen, die Samsung herstellt, ist das kein gänzlich unbedeutender Schritt.

Innenansicht eines Galaxy S22: die blau markierten Komponenten werden aus Meeresplastik gebautInnenansicht eines Galaxy S22: die blau markierten Komponenten werden aus Meeresplastik gebaut
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Innenansicht eines Galaxy S22: die blau markierten Komponenten werden aus Meeresplastik gebaut

Foto: Samsung
Strom sparen mit der Bildschirmbremse

Im Vergleich zu ihren Vorgängern sind die Displays der Modelle S22 und S22+ jeweils um 0,1 Zoll auf 6,1 und 6,6 Zoll geschrumpft. Die Auflösung bleibt bei 2400 × 1080 Pixeln (FHD+). Das Ultra behält seine 6,87 Zoll mit 3200 × 1440 Pixeln (Quad HD+). Für das Display des S22+ und des S22 Ultra gibt Samsung zudem eine bemerkenswerte maximale Helligkeit von 1750 Nits an, das S22 schafft immerhin 1300 Nits. Beides gilt freilich nur für kleine Bildbereiche, nicht für den ganzen Bildschirm.

Die Bildschirme der neuen Samsung-Handys werden heller und bei Bedarf langsamerDie Bildschirme der neuen Samsung-Handys werden heller und bei Bedarf langsamer
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Die Bildschirme der neuen Samsung-Handys werden heller und bei Bedarf langsamer

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Als »Vision Booster« bezeichnet Samsung die Fähigkeit der neuen Geräte, Farbwiedergabe und Kontrast an das Umgebungslicht anzupassen. So soll etwa bei Sonnenlicht eine klarere Darstellung erreicht werden. Zudem wird die Bildwiederholfrequenz des Displays, je nachdem, ob man gerade liest, ein Video anschaut oder spielt, dynamisch angepasst. So will man einerseits die bestmögliche Bildwiedergabe erreichen, andererseits Energie sparen. Beim S22 Ultra reicht die Spanne von einem Bild pro Sekunde bis zu 120 Bildern pro Sekunde, S22 und S22+ regeln ihre Bildschirme auf minimal 10 Bilder pro Sekunde herunter.

Das Ultra ist das neue Note

Eine substanzielle Neuerung beim Galaxy S22 Ultra: Es wird mit einem integrierten S-Pen geliefert, Samsungs Digitalstift. Beim Vorgängermodell musste man den noch für 40 Euro als Zubehör anschaffen. Das Ultra tritt damit die Nachfolge der Galaxy-Note-Serie an, die sonst stets ein halbes Jahr nach der S-Serie vorgestellt wurde, immer ähnliche Technik, aber eben den digitalen Stift dabeihatte.

Wer das nötige Talent hat, kann mit dem S-Pen auf dem S22 Ultra zeichnenWer das nötige Talent hat, kann mit dem S-Pen auf dem S22 Ultra zeichnen
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Wer das nötige Talent hat, kann mit dem S-Pen auf dem S22 Ultra zeichnen

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Für das S22 Ultra sind der Stift und seine Funktionen allerdings modernisiert worden. So soll die sogenannte Latenz, also die Zeit, die zwischen eine Bewegung des Stifts und deren Wiedergabe auf dem Bildschirm vergeht, verringert worden sein, um ein realistisches Schreibgefühl zu erreichen. Künstliche Intelligenz soll zudem für ein natürliches Schreibgefühl sorgen, indem sie versucht, zu antizipieren, wie man den Stift als Nächstes führen wird. Auf der praktischen Seite gehört eine Funktion zu den Neuerungen, die Handschrift in Text umwandelt. Man darf gespannt sein, ob und wie gut das funktioniert.

Wie früher beim Galaxy Note: Der S-Pen des S22 Ultra wird im Gerät aufbewahrt und dort kabellos geladenWie früher beim Galaxy Note: Der S-Pen des S22 Ultra wird im Gerät aufbewahrt und dort kabellos geladen
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Wie früher beim Galaxy Note: Der S-Pen des S22 Ultra wird im Gerät aufbewahrt und dort kabellos geladen

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Ab dem 25. Februar sollen die neuen S-Modelle im Handel verfügbar sein. Die Preise beginnen bei 849 Euro für das Galaxy S22 und 1049 Euro für das S22+ und gelten jeweils für die Versionen mit 128 GB. Mehr Speicher kostet 50 Euro Aufpreis. Speicherkartensteckplätze haben die Smartphones keine, ein Netzteil liegt – wie schon beim S21 – nicht bei.

Für die Ultra-Variante muss man in der Version mit 128 GB Speicher mindestens 1249 Euro anlegen. Man kann aber auch 1649 Euro ausgeben, wenn man die Topvariante mit einem Terabyte Speicherplatz zu benötigen meint.

Groß, größer, Galaxy Tab S8
Die drei Varianten der Galaxy-Tab-S8-SerieDie drei Varianten der Galaxy-Tab-S8-Serie
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Die drei Varianten der Galaxy-Tab-S8-Serie

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Neben den neuen Smartphones hat der koreanische Konzern am Donnerstag auch neue Tablets an den Start gebracht, die Serie Tab S8. Deren Star, das Galaxy Tab S8 Ultra, hebt sich durch schiere Größe aus der Masse hervor. Mit einem 14,6-Zoll-Display ist es größer als die meisten Notebooks, aber viel dünner und leichter. Es kann mit einer optionalen Tastatur zum Pseudo-Notebook und mit einem S-Pen zum digitalen Zeichenbrett aufgewertet werden. Beim Tab S8 zeigen sich auch Samsungs Bemühungen, Geräte enger miteinander zu vernetzen. So lässt sich etwa ein Galaxy S22 als Zweitbildschirm an das Tablet koppeln, auf dem man zum Beispiel die Farbpalette eines Malprogramms platzieren könnte.

Das hat freilich seinen Preis. In der Minimalausführung mit 128 GB Speicher kostet das Tab S8 Ultra 1249 Euro, die Tastatur gibt es gegen Aufpreis. Die kleineren Modelle mit 11- und 12,4-Zoll-Bildschirm gibt es ab 749 beziehungsweise 949 Euro.

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