Selke: Verdacht auf Jochbeinbruch hat sich bestätigt
Während seine Teamkollegen vom Hamburger SV am Samstagabend den 3:2-Sieg im Berliner Olympiastadion einfuhren, war Davie Selke bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Da hat sich der Verdacht auf Jochbeinbruch bestätigt.
Die TV-Kameras auf dem Rasen hatten bereits Bilder eingefangen, die Schlimmeres befürchten lassen hatten. Es war zu sehen, dass sich oberhalb von Selkes rechtem Wangenknochen eine Lücke gebildet hatte. Dem konkreten Verdacht auf Jochbeinbruch folgte im Krankenhaus bei den gemachten Aufnahmen dann die Bestätigung. Selke, der noch aus dem Krankenwagen via Instagram zum Sieg gratuliert hatte ("Stolz auf meine Jungs! Macht euch um mich keine Sorgen! Das wird schon!“), ist nicht mit der Mannschaft, später aber mit den Medizinern zurück in die Hansestadt gefahren.
Eine offizielle Diagnose hat der HSV dann auch am Sonntagmittag selbst verkündet. Offen ist noch, wie es weitergeht. Der Grund: Am Montag soll ein Spezialist die genaue Art des Bruchs und das weitere Vorgehen bestimmen. Ziemlich sicher ist, dass der 30-jährige Top-Torjäger des Spitzenreiters (11 Saisontore) operiert werden muss. Unklar ist, ob er danach mit einer Schutzmaske spielen kann oder nicht. Sagen die Ärzte nein, droht ein Ausfall bis zur Länderspielpause im März - es wäre der Worstcase für die Hanseaten, die mindestens bis zu diesem Zeitpunkt auch noch Robert Glatzel nach Sehnenabriss ersetzen müssen.
Von der medizinischen Empfehlung an diesem Montag hängt auch ab, wie die letzte Transferwoche in Hamburg verläuft. Bereits in den ersten Wochen des neuen Jahres hatte Noah Katterbach (Kreuzbandriss) und Bakery Jatta (Syndesmoseriss) das vorzeitige Saisonende ereilt. Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa waren in Abstimmung mit Trainer Merlin Polzin deshalb bereits vom Plan abgewichen, keine Nachverpflichtungen in diesem Winter zu tätigen. Geben die Ärzte kein grünes Licht für Selke mit Maske, wird die seit vergangener Woche angelaufene Suche nach einem Flügelspieler auch nach einem Mittelstürmer ausgeweitet. Denn: Auch Ransford Königsdörffer ist nach wegen Knieproblemen verpasster Winter-Vorbereitung auch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.
Sebastian Wolff