So wird der Sonntagabendkrimi

Ein Haufen Akten, 100.000 Euro und ein Toter. Das ist es, was die Kommissare Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) vorfinden, als sie zu einem Tatort gerufen werden. Was der Zuschauer in "Ad Acta" (Sonntag, 20.20 Uhr, ARD), dem neuen Schwarzwald-"Tatort", kurz zuvor schon mit ansehen konnte, finden auch die Ermittler schnell heraus: Der Tote ist Tobias Benzinger, Stiefsohn des Anwalts Rainer Benzinger (August Zirner), in dessen Kanzlei auch Tobias gearbeitet hat. Erschossen wurde er von einem vermummten Motorradfahrer.

Und da Benzingers Kanzlei gerne auch die ganz fiesen Zeitgenossen vertritt, liegt schnell der Verdacht nahe, dass hier auch der Mörder zu suchen ist. Doch Benzinger senior zeigt sich wenig kooperativ, und der Tod seines Stiefsohnes scheint ihn nicht sehr mitzunehmen. Was versucht er zu verbergen?

Hilfe vom Vater

Um das herauszufinden, suchen sich Tobler und Berg jeweils an anderer Stelle Hilfe: Tobler bei ihrem Vater (Michael Hanemann), selbst lange bei der Polizei und mit einigen alten Fällen rund um Benzingers zwielichtige Klienten gut vertraut, Berg bei einem Kontaktmann, der es mit dem Gesetz auch nicht immer so genau nimmt. Die Tatwaffe führt die Ermittler schließlich zu einem lange zurückliegenden Fall, der Licht ins Dunkel bringen könnte.

"Ad Acta" ist kein Krimi, bei dem es die Zuschauer vor lauter Spannung fast von ihren Sitzen haut. Wie so oft überzeugen Tobler und Berg eher durch Bodenständigkeit und Authentizität. Fast ebenso interessant wie der Fall ist ein kleiner privater Randschauplatz: Tobler denkt darüber nach, sich um den Posten der Leitungsstelle im Polizeipräsidium zu bewerben, denkt aber, dass eigentlich Berg an der Reihe für einen Aufstieg ist. Ihr Vater sagt ihr immer wieder, dass ihr Kollege ganz und gar nicht für die Stelle geeignet sei, so als wisse er etwas, das seine Tochter nicht weiß. Und tatsächlich scheinen Bruno Tobler und Friedemann Berg ein gemeinsames Geheimnis zu haben. Aber was ist es?