Facelift Tesla Model Y Juniper: Bekannte Größe
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Das überarbeitete Model Y ist in China bestellbar. Bis auf die Rückkehr eines Blinkerhebels scheint wenig neu. Den Antriebsstrang dürfte Tesla beibehalten.
In China ist das Tesla Model Y Juniper bestellbar: Juniper – zu Deutsch: Wacholder – bezeichnet die Überarbeitung des Elektroautos, das für den europäischen Markt im Brandenburgischen Grünheide produziert wird. 2023 war das Model Y (Test) [1] nicht weniger als der meistverkaufte Pkw der Welt, unabhängig von der Antriebsart. Es kann nicht mehr lange dauern, bis Juniper auch bei uns geordert werden kann und vom Band rollt.
Die Änderungen beim Tesla Model Y entsprechen den Erwartungen, es bekommt schmale LED-Scheinwerfer sowie ein durchgehendes Leuchtband. Das Design ähnelt dem Xpeng G6 oder dem Skoda Enyaq [2]. Ein durchgehendes Leuchtband gibt es auch am Heck. Das Model Y wirkt insgesamt geglättet.
Länge, Breite und Höhe betragen 4,79, 1,98 und 1,62 Meter. Eine Veränderung ist also in der Breite und in der Länge feststellbar: Plus sechs und plus vier Zentimeter. Das Mehr in der Länge könnte das Resultat der veränderten Fahrzeugfront sein, die zur Senkung des Luftwiderstandsbeiwerts von cW 0,23 auf 0,22 beitragen dürfte.
Wieder Blinkerhebel statt Tasten
Im Innenraum passiert weitgehend, aber nicht komplett, was die Tesla-Gemeinschaft prognostiziert: Halleluja, es gibt einen Blinkerhebel! [3] Der Lenkstockhebel für Autopilot und Fahrstufenwahl hingegen fällt weg. P, N, D und R werden über Wischen am Rand des Zentraldisplays gewählt.
Ohne einen Meter mit dem Model Y Juniper gefahren zu sein, ist davon auszugehen, dass das Fahrwerk ähnlich wie beim Model 3 Highland deutlich verbessert wird. Die Abstimmung war einer der Schwächen des ursprünglichen Model Y; es neigte zum Rumpeln, und die Geräusche waren unzureichend gedämmt. Hier ist mit Juniper ein Komfortsprung zu erhoffen.
Elektrisch umlegbare Rücksitzbank
Die Sitze werden wie im Model 3 beheizt und belüftet. Zusätzlich ist die Rückbank elektrisch umlegbar. Braucht keiner, wird aber sicher gefeiert werden. Platz satt war immer ein Verkaufsargument fürs Model Y, das mit Frunk und fetter Mulde hinter der Hinterachse mehr Raum bietet als viele Konkurrenten. Volkswagen etwa hat sich bis heute nicht dazu bequemt, dem VW ID.4 (Test) [4] ein Fach unter der vorderen Haube zu spendieren, was den Zubehörhandel freut. Und bei Xpeng G6 (Test) [5] und Toyota bZ4X (Test) [6] hat es nicht mal für ein Handschuhfach gereicht. Das Model Y ist und bleibt besonders variabel.
Fortschritt beim Antriebsstrang unklar
Welchen Feinschliff es beim Antriebsstrang gibt, ist unklar. Viele Kunden warten auf eine Traktionsbatterie mit 90 bis 100 kWh Energieinhalt. Die ist weder bestätigt noch dementiert, und wegen der Verzerrungen durch den Messzyklus CLTC lässt sich das auch aus den chinesischen Daten nicht ablesen.
Die in China angegebene maximale Ladeleistung von bis zu 170 kW für die Version mit Hinterradantrieb und bis zu 250 kW mit Allradantrieb ist kein Hinweis auf die Umstellung von 400 auf 800 Volt Spannungsebene [7]. Vielmehr scheint alles wie gehabt, was zumindest im Fall der Basisvariante kein Fehler sein muss: Kein Elektroauto mit 400-Volt-Technik lädt so schnell. Wir konnten im Praxistest im Winter 20 Minuten für den Ladehub von zehn auf 80 Prozent feststellen. Das ist die Messlatte. Nicht absehbar ist auch die Einführung des 48-Volt- statt des 12-Volt-Bordnetzes. Das hatte Tesla avisiert, und es würde zu einer Verschlankung der Verkabelung im Fahrzeug führen. Bisher hat nur der Tesla Cybertruck [8] ein 48-Volt-Netz.
FSD, irgendwann?
Europäische Käufer wünschen sich außerdem, endlich von Supervised Full Self-Driving (FSD) profitieren zu können. Es ist ein offenes Geheimnis, dass längst eine Versuchsflotte auf unseren Straßen unterwegs ist. FSD ist auch wichtig, um Tesla bei der Fahrautomatisierung wieder nach vorn zu bringen. Das, was derzeit unter dem Label Autopilot angeboten wird, ist im Vergleich zur Konkurrenz nicht mehr zeitgemäß.
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Links in diesem Artikel:[1] https://www.heise.de/tests/Tesla-Model-Y-LR-RWD-im-Test-Heckantrieb-hohe-Reichweite-und-sehr-sparsam-9807065.html[2] https://www.heise.de/news/Skoda-Enyaq-Facelift-Neue-Front-bisherige-Technik-10230570.html[3] https://x.com/SawyerMerritt/status/1877535393286901960[4] https://www.heise.de/tests/Test-Elektroauto-VW-ID-4-Pro-Sparsamer-als-bisher-9758122.html[5] https://www.heise.de/tests/Elektroauto-Xpeng-G6-im-Test-Kaum-einer-laedt-schneller-10045098.html[6] https://www.heise.de/tests/Elektroauto-Toyota-bZ4x-im-Test-Ueberreichlich-Raum-fuer-Verbesserungen-9314231.html[7] https://www.heise.de/hintergrund/Elektroautos-mit-800-Volt-Spannungsebene-Haben-sie-einen-Effizienzvorteil-9572236.html[8] https://www.heise.de/tests/Mit-dem-Tesla-Cybertruck-in-die-Everglades-Jenseits-des-Gewoehnlichen-9862186.html[9] mailto:fpi@heise.de
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