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Österreichischer Autor Tonio Schachinger erhält Deutschen Buchpreis

Österreichischer Autor Tonio Schachinger erhält Deutschen Buchpreis
Für seinen Roman "Echtzeitalter" gewinnt Tonio Schachinger den Deutschen Buchpreis 2023. Darin spiegelte er mit "feinsinniger Ironie" die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart, so die Jury.

Stand: 16.10.2023 19:18 Uhr

Für seinen Roman "Echtzeitalter" gewinnt Tonio Schachinger den Deutschen Buchpreis 2023. Darin spiegelte er mit "feinsinniger Ironie" die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart, so die Jury.

Der Deutsche Buchpreis 2023 geht an den österreichischen Schriftsteller Tonio Schachinger für seinen Roman "Echtzeitalter". Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels bekannt. Bereits vor vier Jahren stand Schachinger, mit seinem Debüt "Nicht wie ihr" auf der Shortlist für den renommierten Literaturpreis.

Der Coming-of-Age-Roman "Echtzeitalter" vom Rowohlt Verlag erzählt die Geschichte des Gymnasiasten Till, der ein Wiener Eliteinternat besucht. Es geht um den Zerfall der Familie, um Freundschaften, die erste Liebe. Und es geht ums Gaming, denn die Pubertät von Till spielt sich zu großen Teilen im Netz ab.

Die Schriftsteller Necati Öziri (von links), Ulrike Sterblich, Sylvia Schenk und Tonio Schachinger stellten ihren Romane vor.

Jury: Feinsinnige Ironie und erzählerisch herausragend

"Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit", heißt es in der Begründung der Jury. Auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise verhandle der Text die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur.

Schachinger wurde 1992 im indischen Neu-Delhi geboren, studierte Germanistik und Sprachkunst in Wien und lebt dort heute. Neben ihm standen in der Endrunde noch Terézia Mora ("Muna oder Die Hälfte des Lebens"), Necati Öziri ("Vatermal"), Anne Rabe ("Die Möglichkeit von Glück"), Sylvie Schenk ("Maman") sowie Ulrike Sterblich ("Drifter").

Jury entschied zwischen fast 200 Romanen

In diesem Jahr waren insgesamt 196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen im Rennen. Im August gab die siebenköpfige Jury dann ihre Vorauswahl, die 20 Titel umfassende Longlist bekannt, im September folgte die Shortlist mit den sechs Finalisten.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Roman "Blutbuch" von Kim de l'Horizon den Buchpreis gewonnen.

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