Analyse: Was von den ersten Trump-Tagen zu erwarten ist
Was wird geboten werden? Die Sängerin Carrie Underwood, kein Weltstar, aber seit ihrem Sieg bei "American Idol" (2005) auch kein Niemand, wird "America the Beautiful" vortragen, begleitet vom Chor der Streitkräfte und Musikern der Akademie der US-Marine. Nach ihrem Auftritt wird der Vorsitzende Richter des Obersten Gerichtshofs, John Roberts, dem neuen Präsidenten den Amtseid abnehmen.
Und überall in der Hauptstadt werden Trumps Republikaner feiern. Victor Willis, Gründungsmitglied der Village People, teilte auf Facebook mit, dass die Band ihr unvergängliches "Y.M.C.A.", das auf Trumps Veranstaltungen selten fehlt, bei einem Ball von "Turning Point USA", einer Pro-Trump-Organisation, spielen werde.
Und dann wird es beginnen, wirklich beginnen. Doch wie? Und womit?
Demonstration der Stärke und Begnadigungen erwartet
In Washington rechnen Republikaner und Beobachter mit einer Demonstration der Stärke, also einer eher nationalistischen, eher stolzen und durchaus dröhnenden Rede Trumps; und dann mit einer Welle von "executive orders", also Verordnungen. Diese dürften sofort auf Deregulierung, beispielsweise den Stopp von Umweltgesetzen zielen – und gewiss auf die Förderung von Gas und Öl in bislang geschützten Gegenden der USA.
Ein Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen wird kommen, eher schnell als verzögert; und die vieldiskutierten Strafzölle auf nahezu alles, was in die USA importiert wird (also auch auf das, was aus Deutschland und Mitteldeutschland in Richtung USA exportiert), vermutlich ebenfalls. Eine neue Runde von Steuererleichterungen für Amerikas reichste Menschen wird erwartet; diese muss, damit sie dauerhaftes Gesetz wird, den Kongress passieren, kann also am Montag oder in den folgenden ersten Tagen nur angekündigt, aber noch nicht final werden.