U18-Wahl: AfD gewinnt in Sachsen – Linke bundesweit vorn
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Leipzig. Bei den nicht repräsentativen U18-Bundestagswahlen ist die AfD in Sachsen und allen anderen ostdeutschen Bundesländern als klarer Sieger hervorgegangen. Die sächsischen Schülerinnen und Schüler gaben der Partei insgesamt 31,6 Prozent der Stimmen, heißt es in den am Montag veröffentlichen Ergebnissen.
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In den anderen ostdeutschen Flächenländern war das Ergebnis zum Teil noch besser. Bundesweit gesehen konnte dagegen die Linke mit insgesamt 20,8 Prozent das beste Ergebnis unter Schülerinnen und Schülern einfahren.
Die U18-Wahlen sind eine Initiative des Deutschen Bundesjugendrings und werden selbstorganisiert durchgeführt. Die Wahlen fanden dieses Mal vom 7. bis 14. Februar in mehr als 1.800 Schulen und Jugendclubs statt. Mehr als 160.000 Kinder und Jugendliche beteiligten sich daran, hieß es.
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„Das Ziel von U18 ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die parlamentarische Demokratie zu begeistern, ihre Interessen an politischen Themen zu stärken und diese sichtbarer zu machen“, hieß es bei der Vorstellung der Ergebnisse.
In Sachsen seien im Zeitraum insgesamt 6.124 gültige Stimmen abgegeben worden. Nach der AfD erhielt die Linke die meisten Stimmen. Regional unterscheiden sich die Ergebnisse. Während die im Freistaat als gesichert rechtsextremistisch geltende AfD in den Regierungsbezirken Dresden und Chemnitz (Großstädte inklusive benachbarter Landkreise) klar die meisten Stimmen erhielt, lag in der Region Leipzig die Linke vorn.
U18-Wahl: AfD im Osten überall Sieger – im Westen nur Randerscheinung
In den westdeutschen Bundesländern spielte die AfD unter Jugendlichen nur eine untergeordnete Rolle und lag in der Regel auf Platz fünf hinter SPD, Union, Linken und Grünen. In den ostdeutschen Bundesländern erhielt sie – abgesehen von Berlin – überall die meisten Stimmen.
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„Bei U18 organisieren die Kinder und Jugendlichen selbst die Wahllokale und Diskussionen mit Politikerinnen und Politiker über Themen, die sie bewegen, sie stellen Material übers Wählen und über Programme der Parteien zusammen“, so Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks am Montag.
Durch U18-Wahlen beschäftigten sich junge Menschen mit Politik und brächten ihre Positionen in die Politik ein. „Das ist ganz im Sinne der Kinderrechte und unseres demokratischen Gemeinwesens. U18 gehört damit zu den herausragenden Initiativen der außerschulischen politischen Bildung“, so Krüger weiter. Er versteht die Wahlen auch als Plädoyer für eine Absenkung des Wahlalters auf allen Ebenen.
LVZ