U18-Wahl in BW: Drei Parteien fast gleichauf

Bei der U18-Bundestagswahl hat die CDU die meisten Stimmen von den Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg erhalten. Ihr folgen SPD und Die Linke, die bundesweit sogar die meisten Stimmen bekam. Auch die AfD kommt bei den jungen Wählerinnen und Wählern gut an. Die Grünen liegen knapp hinter der AfD, haben im Vergleich zur letzten Wahl 2021 jedoch deutlich schlechter abgeschnitten.

Die Ergebnisse der Wahl sind dabei nicht repräsentativ, sollen jedoch die Interessen und ein Stimmungsbild der politischen Meinungen der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zeigen. Zudem sollen junge Menschen für die Demokratie begeistert und die politische Bildung gestärkt werden.

Eine Woche lang konnten Kinder und Jugendliche bei der U18-Bundestagswahl ihre Stimmen abgeben und sich für die Themen einsetzen, die sie beschäftigen. Rund 166.000 junge Menschen in Deutschland haben sich an dem Projekt beteiligt und in einem der 1.812 Wahllokale abgestimmt. In Baden-Württemberg waren es rund 12.000 Teilnehmende.

Dabei konnte die CDU mit 18,23 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinen. Auf Platz zwei und drei liegen SPD mit 18,02 Prozent und Die Linke mit 17,88 Prozent. Die AfD erhielt 15,37 Prozent der Stimmen, die Grünen 12,22 Prozent.

Damit erreichten die Grünen jedoch nicht einmal die Hälfte der Prozentpunkte, die sie 2021 für sich gewinnen konnten. Damals waren es in Baden-Württemberg 30,6 Prozent. Auch kleinere Parteien erhielten einige Stimmen, so liegt die Tierschutzpartei mit 3,97 Prozent knapp hinter der FDP.

Bei den bundesweiten Ergebnissen liegt die Partei Die Linke mit 20,84 Prozent der Stimmen vorne. Ihr folgen die SPD mit 17,92 Prozent sowie CDU und AfD mit jeweils rund 15,5 Prozent. Die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichten bei den jungen Menschen sowohl in Baden-Württemberg als auch bundesweit nicht die Fünf-Prozent-Hürde.

Die U18-Wahl findet immer neun Tage vor einer Bundestagswahl, einer Europawahl oder einer Landtagswahl statt. Das Deutsche Kinderhilfswerk und der Bundesjugendring haben die Kinder- und Jugendwahl 1996 ins Leben gerufen.

Mitmachen können alle unter 18, die sich in Deutschland aufhalten. Im Vorfeld der Aktion fanden wurden verschiedene Aktionen der politischen Bildung veranstaltet, die von der Motivation der Kinder und der lokalen Fördermöglichkeiten abhängen. Jedes angemeldete Wahllokal stellte Räume, Wahlurnen, Stimmzettel und Wahlkabinen für die Kinder und Jugendlichen bereit.

Die Einrichtungen, die bei der Wahl mitmachen möchten, mussten sich vorab online registrieren. U18-Wahllokale können überall dort eingerichtet werden, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten: in Schulen, Jugendzentren, Bibliotheken oder Vereinen. Voraussetzung ist, dass diese Materialien zur politischen Bildung anbieten müssen. Eine Woche lang konnten Kinder und Jugendliche ihre Stimme dann in den Lokalen abgeben.

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Nach der Schließung der Wahllokale am 14. Februar wurden die Stimmen öffentlich ausgezählt, online erfasst und veröffentlicht. Die Ergebnisse der Wahl sind jedoch nur für Wahlkreise mit mindestens drei Wahllokalen einsehbar.

Die U18-Wahl soll leicht zugänglich für alle Kinder und Jugendlichen sein. Bei der U18-Wahl sollen Kinder und Jugendliche etwas erfahren über Parteien, Politiker und Politikerinnen oder deren inhaltliche Schwerpunkte. Hierfür stellen die Koordinierungsstellen auf Regional-, Landes- und Bundesebene Material zu den Parteiinhalten, Methodenvorschläge und Informationen zur öffentlichen Arbeit bereit. Laut Organisatoren soll die U18-Wahl zudem im Optimalfall Politikerinnen und Politikern einen Anlass zum Umgang mit jungen Themen geben.

Der Wahlzettel unterscheidet sich, wie bei der Bundestagswahl, von Bundesland zu Bundesland. In Baden-Württemberg standen auf dem Wahlzettel die 16 Parteien, die auch bei der Bundestagswahl antreten.

Insgesamt haben sich bundesweit rund 1.800 Einrichtungen für die Wahl zur Verfügung gestellt. In Baden-Württemberg wurde die U18-Wahl vom Landesjugendring organisiert. Dabei verteilten sich die Wahllokale vermehrt auf die Ballungsräume der großen Städte, vor allem Stuttgart, Karlsruhe und Heilbronn. Dort hatten demnach mehr junge Leute die Möglichkeit, an der U18-Wahl teilzunehmen. In einigen Regionen wurden gar keine Wahllokale angeboten. Hier konnten Kinder und Jugendliche in BW wählen: