Erst morgens erfuhr sie, dass sie startet: Victoria Carl holt Olympia-Gold

Victoria  Carl ersetzte Katherine Sauerbrey, die eigentlich als Partnerin für Hennig vorgesehen war. Sauerbrey fühle sich nicht hundertprozentig fit und habe sich aufgrund der hohen Belastungen in den vergangenen Tagen entschieden, auf den Wettkampf zu verzichten, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) wenige Stunden vor dem Wettkampf mit.

Ein vermeintlicher Nachteil, der sich dann doch als großes Glück herausstellte. Denn Carl lief das Rennen ihres Lebens. Mit einem beeindruckenden Zielsprint verwies sie Russland und Schweden auf die Plätze und sicherte dem deutschen Duo die Goldmedaille.

An diesem Tag kam einfach alles zusammen, denn Skilanglauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder feierte zudem seinen 52. Geburtstag und ließ im ARD-Interview seinen Emotionen auch freien Lauf. „Das ist ein brutaler Traum. Ich muss mich ein bissel zusammenreißen. Wahrscheinlich realisiert man das erst in zehn oder 20 Jahren“, meinte der einstige Weltklasse-Läufer. „Ich glaube, ich könnte den ganzen Tag heulen.“

„Ich bin voller Adrenalin. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich laufe herum wie Falschgeld“, sagte auch Carl. „Gefühlt sind wir im falschen Film. Wir können es noch gar nicht richtig fassen, was wir gemacht haben“, berichtete auch ihre kongeniale Partnerin Katharina Hennig.

Mit dieser Medaille war wirklich nicht zu rechnen. Und dann war es auch noch die Goldene. Ein Wahnsinn. Dank Victoria Carl. Der frischgebackenen Olympiasiegerin, die eigentlich gar nicht starten sollte.