Trump-Pläne: Was ein WHO-Ausstieg für die Welt bedeutet
Analyse
Trump verkündet Ausstieg aus WHO:Eine bittere Pille für die Weltgesundheit
Raus aus der WHO, America first. Wenn die USA aus einem globalen Sicherheitssystem für Gesundheit ausscheiden, ist das nicht nur bedrohlich für Amerika - sondern die ganze Welt.
Donald Trump hat per Präsidentenerlass den Austritt der USA aus der WHO angeordnet.
Quelle: dpa
USA wichtiger Geldgeber
Es ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die dafür sorgt, dass Menschen weltweit Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Sie organisiert beispielsweise Impfprogramme - und die USA sind das größte Geberland.
Sie finanzieren mit einem Pflichtbetrag von 110 Millionen US-Dollar jährlich und freiwilligen Zahlungen (unter anderem von Bill Gates' Stiftung) von insgesamt rund 1,1 Milliarden US-Dollar zwischen 2022 und 2023 rund ein Fünftel des Gesamtbudgets - viel zu viel, findet Trump.
Trump: WHO hat in der Corona-Pandemie versagt
Wissenschaft entsetzt: Menschen werden sterben
Trump will aber nicht nur die Zahlungen einstellen, sondern auch Fachpersonal abziehen. Der Austritt würde also nicht nur eine große Finanzlücke hinterlassen, sondern auch die Zusammenarbeit der WHO mit US-Institutionen beenden. Wissenschaftler und Mediziner aus aller Welt sind entsetzt über diese Entscheidung.
Wenn die fehlenden Gelder nicht ausgeglichen werden, was schwierig sein dürfte in Zeiten von globaler Spannung, würden Menschen sterben. Mit dem Rückzug werde der Einfluss der USA geschwächt und das Risiko tödlicher Pandemien erhöht, schrieb der frühere, hochrrangige Gesundheitsbeamte Tom Frieden auf der Internetplattform "X" und fügte hinzu: "Dies macht uns alle weniger sicher."
WHO: "Hoffen, dass USA Entschluss noch einmal überdenken"
Die WHO selbst will um die USA als Mitglied kämpfen. "Die WHO hat die Pocken ausgerottet", hieß es aus dem New Yorker Büro und: "Wir hoffen, dass die USA ihren Entschluss noch einmal überdenken, und freuen uns auf einen konstruktiven Dialog zur Aufrechterhaltung zwischen den USA und der WHO", erklärte ein Sprecher in Genf.
Noch ist unklar, ob Trump seine Drohung wahrmacht. Wenn ja, wäre die Welt vermutlich ein anfälligerer Patient.
So könnte die WHO in Zukunft beispielsweise vielleicht keine Medikamente, Impfstoffe und medizinische Fachkräfte bereitstellen, wenn in Afrika eine neue Ebola Epidemie die Menschen bedrohen sollte. Es gäbe keine Impfprogramme, wenn aus einer Epidemie eine Pandemie würde. Wo die WHO bislang für Gesundheitssicherheit gesorgt hat, verbreitet Trump Angst und Unsicherheit.