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Zwei Festnahmen nach tödlichem Streit in Wittlich

Zwei Festnahmen nach tödlichem Streit in Wittlich
Nach dem tödlichen Streit auf der Säubrennerkirmes in Wittlich hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen. In der Nacht zum Samstag war ein 28-Jähriger erstochen worden.

Bei den Festgenommenen handelt es sich laut Polizei um zwei Männer im Alter von 25 und 26 Jahren. Es seien nach derzeitigem Stand der Ermittlungen die beiden Personen, die Zeugen beim Verlassen des Tatorts gesehen hatten.

Gegen 2:40 Uhr in der Nacht zum Samstag war die Wittlicher Polizei alarmiert worden: Im Festbereich der Kirmes habe es einen Streit gegeben, dabei war ein 28-jähriger Mann aus Wittlich erstochen worden.

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Festbereich ein "riesengroßer Tatort"

Nach ersten Erkenntnissen hatte sich kurz nach der Tat eine Gruppe von zwei Männern und zwei Frauen vom Tatort entfernt. Alle sollen schätzungsweise Mitte bis Ende zwanzig Jahre alt sein. Einer der Männer habe im Gesicht eine blutende Verletzung, so die Polizei, womöglich an der Stirn.

Der Festbereich war für die Polizei "ein riesengroßer Tatort", so ein Sprecher. Am Nachmittag hatten die Ermittler die Spurensuche vor Ort beendet. Die Polizei geht davon aus, dass die tödlichen Messerstiche Folge eines Streits waren und keine Gefahr im Stadtgebiet Wittlich bestanden hat.

Messer im Fluss gefunden

Ein Obduktion das Getöteten wurde angeordnet und es laufen auch schon die ersten Zeugenvernehmungen und Befragungen. In der Lieser wurde ein Messer gefunden, das die Tatwaffe sein könnte. Das wollte die Polizei allerdings noch nicht bestätigen.

Die Kriminalpolizei in Trier sucht aber weiter Zeugen, die Hinweise geben können - insbesondere zu der beschriebenen Personengruppe. Sie können sich unter 0651/9779-2290 bei der Kripo Trier melden.

Änderungen im Kirmesprogramm - Festumzug abgesagt

Wegen der polizeilichen Ermittlungen kam es zu Sperrungen im Bereich der Innenstadt, die laut Stadt Änderungen im Kirmesprogramm erforderlich machten. Betroffen waren Bereiche der Altstadt mit Neustraße, Burgstraße, Karrstraße, Marktplatz, Platz an der Lieser und Pariser Platz. Der Festumzug musste abgesagt werden. Um 17 Uhr öffneten auf dem Marktplatz die Stände wieder. Ab 21 Uhr soll wieder Musik gespielt werden, am Sonntag geht das Programm laut Stadt normal weiter.

Trotz des tödlichen Unfallls - komplett wird die Säubrennerkirmes in Wittlich nicht abgesagt. Zu viele Besucher strömen in die Stadt.  (Foto: SWR, Marc Steffgen)
Trotz des tödlichen Unfalls - komplett wird die Säubrennerkirmes in Wittlich nicht abgesagt. Zu viele Besucher strömen in die Stadt. SWR Marc Steffgen

Wie Stadtpressesprecher Rainer Stöckicht dem SWR mitteilte, habe man auch überlegt, die Säubrennerkirmes komplett abzusagen, sich aber für die Fortsetzung entschieden - auch um eine Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Bürgermeister Joachim Rodenkirch (CDU) habe inzwischen Kontakt mit der Familie des Opfers gehabt.

Wittlicher Bürgermeister "entsetzt und traurig"

In einer kurzen Ansprache auf dem Marktplatz zeigte sich Rodenkirch am frühen Abend "entsetzt und furchtbar traurig, dass ein junger Mann auf solch brutale Weise zu Tode gekommen ist". Sein tiefes Mitgefühl gelte den Eltern und der Familie des Getöteten, sagte das Stadtoberhaupt.

"Schweren Herzens hat die Stadt entschieden, die Kirmes trotz der Tragödie weiterlaufen zu lassen."

Joachim Rodenkirch, Wittlicher Bürgermeister

Die Entscheidung sei nicht leicht gewesen, so Rodenkirch. Es werde sicher Menschen geben, die das als respektlos gegenüber Opfer und Familie empfinden.

Gedämpfte Stimmung auf der Kirmes in Wittlich

Die tödliche Folge einer gewalttätigen Auseinandersetzung habe die Stadt über Nacht verändert. Die Feierlichkeiten "werden von einer nachdenklichen, gedämpften Atmosphäre begleitet - die Kirmes, die sonst ein fröhlicher Ort der Zusammenkunft ist, ist nun von einem Schleier der Trauer umgeben", sagte der Bürgermeister.

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Mehr Sicherheitsmaßnahmen auf der Kirmes

Der Wittlicher Bürgermeister kündigte an, dass in den nächsten Tagen die Präsenz der Sicherheitskräfte vor Ort verstärkt werde. Allerdings sehe das Konzept für die Kirmes schon seit Jahren vor, dass Polizeistreifen, die US-Militärpolizei sowie Bereitschaftspolizei und Mitarbeiter des Ordnungsamts kontinuierlich Rundgänge über das Festgelände machen.

Der Vorfall überschattet die traditionelle Säubrennerkirmes in Wittlich, die auch überregional Besucherinnen und Besucher anzieht - bis zum Ende des Volksfestes am kommenden Montag hatten die Veranstalter bis zu 100.000 Menschen erwartet.

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