Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Polizei schließt weitere Todesopfer nicht aus
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Erstellt: 04.06.2022Aktualisiert: 04.06.2022, 09:19 Uhr
Von: Isabel Wetzel, Tanja Banner, Nail Akkoyun, Sophia Lother
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Nahe Garmisch-Partenkirchen entgleist am Freitag ein Zug. Die Polizei bestätigt, dass es Tote und Verletzte gibt. Man erwarte „langwierige Ermittlungen“.
- Vermisste könnten im Krankenhaus sein: Noch nicht alle Identitäten konnten geklärt werden.
- Zwölf Personen vermisst: Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann gibt ein Update.
- Mehrere Tote und Verletzte: Vier Menschen sind nach dem Zugunglück tot, zahlreiche wurden schwer verletzt.
- Zug entgleist in Bayern: Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz.
- Polizei äußert sich nach Zug-Unglück: Mehrere Tote und Verletzte gemeldet.
- Zug-Unglück in Garmisch-Partenkirchen: Zeuge meldet sich zu Wort: „Plötzlich ist der Zug umgekippt.“
+++ 9.17 Uhr: Nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen waren mindestens drei Tote am Samstagmorgen noch nicht geborgen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurde ein schwerer Bergekran, der bis zu 120 Tonnen heben kann, am Morgen an der Unfallstelle erwartet. „Wir können nicht ausschließen, dass auch weitere Opfer unter dem Waggon liegen“, sagte ein Polizeisprecher.
Die Ursache des Unglücks war auch am Tag danach zunächst unklar. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sagte dem Bayerischen Rundfunk allerdings, er gehe von einem technischen Defekt aus, weil es keinerlei Hinweise auf eine andere Ursache gebe.
Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Bergungsarbeiten laufen weiter+++ Samstag, 4. Juni, 7.05 Uhr: Nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen mit mindestens vier Toten gehen die Ermittlungen und Bergungsarbeiten an der Unfallstelle am Samstag (4. Juni) weiter. Dort waren am Freitagmittag (3. Juni) mehrere Waggons der Regionalbahn auf dem Weg nach München im Ortsteil Burgrain entgleist. Mehrere Doppelstock-Wagen des Zugs kippten um, rutschen eine Böschung hinab und bleiben direkt neben einer Bundesstraße liegen. Die Ursache des Unglücks war auch am Tag danach noch unklar.
Von den etwa 140 Menschen im Zug starben vier. Zudem gab es etwa 30 Verletzte, darunter mehrere Kinder. Einige Opfer erlitten schwerste Verletzungen und mussten notoperiert werden. Es war eines der schwersten Bahnunglücke der vergangenen Jahre in Deutschland.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schloss nicht aus, dass unter den umgestürzten Waggons noch weitere Opfer entdeckt werden könnten. Drei Tote waren unter dem Zug gefunden worden, ein vierter Mensch starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Herrmann machte sich am Freitagnachmittag vor Ort in Oberbayern ein Bild der Lage und sagte dem Bayerischen Rundfunk am Abend, dass noch mehrere Menschen als vermisst gelten. Es könne sich aber auch um die Schwerverletzten in den Kliniken handeln, dies müsse die Polizei noch ermitteln. Am Freitagabend hieß es, dass 14 Personen als vermisst gelten.
Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Polizei erwartet „langwierige Ermittlungen“Neben der Bergung der Opfer und Versorgung der Verletzten stehen nun die Untersuchungen zur Unglücksursache im Mittelpunkt. Man stelle sich auf „langwierige Ermittlungen“ ein, sagte ein Polizeisprecher.
Laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) waren am Unglück weder ein zweiter Zug noch ein anderes Fahrzeug beteiligt. Im Bayerischen Rundfunk ergänzte Bernreiter, man müsse „davon ausgehen, dass irgendeine technische Ursache entweder am Fahrzeug oder am Gleis die Ursache“ sei. Die Strecke war nach Angaben eines Bahnsprechers mit elektronischen Stellwerken und moderner Sicherungstechnik ausgerüstet.
Das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen kündigte an, dass bis zum Ende der Bergungsarbeiten voraussichtlich Mitte nächster Woche auch der Autoverkehr in der Region von Behinderungen betroffen sein werde. So soll weiterhin der Verkehr von der A95 großräumig umgeleitet werden, die Fernstraße in Richtung Süden bleibt gesperrt.
Vier Tote bei Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen – Etliche Personen vermisst+++ 22.30 Uhr: Nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen werden nach Angaben eines Polizeisprechers noch 14 Personen vermisst. Es könne jedoch sein, dass Vermisste bereits in den Kliniken seien, so der bayerische Innenminister Joachim Herrmann. Einige der Personen in den Krankenhäusern seien so stark verletzt, dass ihre Identität noch nicht geklärt werden konnte. Die Polizei geht bisher weiterhin von mindestens vier Toten und 30 Verletzten aus. Wie viele Personen leicht oder schwer verletzt seien, lasse sich noch nicht sagen, weil die Verletzten teilweise noch behandelt würden, so ein Polizeisprecher.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) machte sich am Freitagabend ein Bild von der Situation an der Unfallstelle bei Garmisch-Partenkirchen. „Ich bin zutiefst erschüttert. Es ist eine furchtbare Katastrophe“, erklärte die Ministerin. Sie sei gekommen, um das tiefe Mitgefühl der Bundesregierung auszudrücken, so Faeser. Sie sei aber auch gekommen, um ihre Solidarität mit den Rettungskräften zu zeigen und den Verletzten ihre Genesungswünsche auszudrücken. Es seien 650 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, die Großartiges geleistet hätten. Binnen einer Stunde seien alle Verletzten geborgen und in Krankenhäuser gebracht worden.
+++ 20.45 Uhr: Offenbar wurden nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen noch nicht alle Menschen gefunden. Zwölf Personen werden laut bayerischem Innenminister Joachim Herrmann noch vermisst, meldet der Bayerische Rundfunk. Vier Menschen starben bei dem Zugunglück, weitere Todesopfer seien nicht auszuschließen, so Herrmann gegenüber BR24.
Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen: Vier Tote, zahlreiche Schwerverletzte+++ 17.57 Uhr: Nach dem Zugunglück mit vier Toten ist die Bergung der Passagiere laut Polizeiangaben abgeschlossen. „So weit wir das überblicken können, sind alle Menschen aus dem Zug geborgen“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag gegenüber Focus Online. Bei dem Zugunglück wurden laut aktuellem Stand etwa 30 Menschen verletzt, 15 davon schwer. An diesen Angaben kann sich im Laufe des Abends aber noch etwas ändern.
Wie Focus Online berichtet, finden im Klinikum Garmisch-Partenkirchen aktuell drei Notoperationen statt und 28 Schwerverletzte werden dort laut Klinik betreut.
Zug entgleist bei Garmisch-Patenkirchen: Polizei nennt Details+++ 17.00 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich inzwischen zu dem Zug-Unglück in Garmisch Partenkirchen geäußert. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte er: „Wir trauern mit den Angehörigen. Wir beten und hoffen, dass alle, die verletzt sind, bald wieder gesund werden“. Auch dankte er den Helferinnen und Helfern vor Ort und betonte: „Man kann nur sagen, hoffentlich wird es für viele noch gut werden.“
+++ 16.26 Uhr: Die Polizei hat nach dem Zug-Unglück in Garmisch-Partenkirchen nun weitere Details genannt. Auf Twitter schrieben die Beamtinnen und Beamten, dass bereits vier Menschen verstorben seien. Entgegen vorheriger Meldungen seien circa 30 Fahrgäste des Zuges verletzt worden. Insgesamt 15 Schwerverletzte befänden sich in Kliniken.
„Das ist brutal“: Vier Tote bei Zug-Unglück in Bayern – Augenzeuge schildert Eindrücke+++ 15.45 Uhr: Nach dem Zug-Unglück bei Garmisch-Partenkirchen ist die Lage noch immer unübersichtlich. Unter den 60 Verletzten befinden sich nach Angaben der Polizei 16 Schwerverletzte. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sprach die Polizei inzwischen von vier Toten. Ein Mann, der unverletzt blieb, schilderte gegenüber dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt seine Eindrücke von dem Vorfall: „Es hat plötzlich stark gerumpelt und dann hat es schon gestaubt“, erklärte der Mann nach dem Zug-Unglück in Garmisch-Partenkirchen. Es sei alles sehr schnell gegangen. Nachdem Kräfte der Bundeswehr die Fenster eingeschlagen hätten, wären er und andere Fahrgäste ins Freie gezogen worden. Ein Feuerwehrmann erklärte gegenüber der Zeitung: „Das ist brutal“.
Zug bei Garmisch-Partenkirchen entgleist: Innenminister auf dem Weg zum Unfallort+++ 15.15 Uhr: Gegen 12.15 Uhr ist nahe Garmisch-Partenkirchen ein Zug entgleist. Noch immer laufen die Rettungsmaßnahmen auf Hochtouren. Insgesamt 60 Menschen sollen verletzt sein, drei Menschen sind gestorben. Nach Angaben eines Sprechers der ADAC-Luftrettung waren sechs Rettungshubschrauber im Einsatz, drei davon vom ADAC. Innenminister Joachim Hermann (CSU) soll inzwischen auf dem Weg zur Unglücksstelle sein, berichtet der bayerische Rundfunk.
Zug-Unglück in Garmisch-Partenkirchen: Zeuge meldet sich zu Wort+++ 14.35 Uhr: In Bayern sind bei dem Zug-Unglück mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Ingesamt würden 60 Menschen mit Verletzungen behandelt, 16 davon mit schweren, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen gegenüber der dpa. Drei Waggons seien umgekippt. Ein Zeuge berichtete gegenüber dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt: „Es war schrecklich. Einfach schrecklich. Plötzlich ist der Zug umgekippt.“
Ein Sprecher der Bundespolizei äußerte sich zum Zug-Unglück in Bayern gegenüber der dpa mit den Worten: „Die Menschen werden durch die Fenster gezogen“. Das Unglück ereignete sich gegen 12.15 Uhr im Ortsteil Burgrain in den Loisachauen. Unter den Verletzten seien „alle Altersgruppen“.
Zug-Unglück in Bayern: Drei Menschen sterben – Polizei nennt Details+++ 14.12 Uhr: Auf Twitter bestätigte die Polizei nun, dass drei Personen bei dem Zug-Unglück in Bayern gestorben sind. Außerdem sei eine unbestimmte Anzahl an Fahrgästen verletzt. Der Regionalzug sei von Garmisch-Patenkirchen in Richtung München gefahren.
+++ 13.55 Uhr: Offenbar hat es bei dem Zug-Unglück in der Nähe von Garmisch-Patenkirchen mehrere Tote gegeben. Gegenüber dem Garmisch-Partenkirchner Tagblatt erklärte die Polizei, dass mehrere Menschen starben. Etliche seien verletzt worden. Laut Informationen der Zeitung sollen sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler im Zug befunden haben.
Großeinsatz nach Zug-Unglück in Bayern: Mehrere Menschen verletztUpdate vom Freitag, 3. Juni, 13.40 Uhr: Inzwischen sind erste Details zu dem Zug-Unfall in Bayern bekannt. Als der Zug bei Garmisch-Partenkirchen aus bisher unbekannter Ursache umstürzte, kippten nach Informationen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auch mehrere Waggons um. Das Unglück ereignete sich offenbar gegen 12.20 Uhr am Freitagmittag. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Noch sei unklar, was genau geschah, wie schwer die Betroffenen verletzt wurden, in welche Richtung der Personenzug unterwegs war und wie viele Fahrgäste sich in den Waggons befanden. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle im Oberland sprach von mehrere Verletzten, die ins Krankenhaus gebracht würden. „Es wurde Vollalarm für Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst“, sagte er. Der Rettungseinsatz laufe „auf Hochtouren“.
Zug in Bayern entgleist: Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im GroßeinsatzErstmeldung vom Freitag, 3. Juni, 13.30 Uhr: Garmisch-Partenkirchen – Bei Burgrain im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist am Freitagmittag (3. Juni) ein Zug entgleist. „Es gibt zumindest wohl Leichtverletzte“, sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag. „Es ist ein großer Einsatz, der gerade läuft.“ Noch sei unklar, was genau geschah, in welche Richtung der Zug unterwegs war und wie viele Fahrgäste sich in den Waggons befanden.
Die Deutsche Bahn hatte auf Twitter zuvor über die Streckensperrung berichtet. „Züge aus Richtung München HBF wenden vorzeitig in Oberau. Aus Richtung Mittenwald/Reutte Tirol wenden die Züge vorzeitig in Garmisch-Partenkirchen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Ein Schienenersatzverkehr werde eingerichtet. (iwe/slo/nak mit dpa)
Vor wenigen Monaten hatte sich ein tragischer Zugunfall bei München ereignet. Zwei S-Bahnen kollidierten auf einer eingleisigen Strecke. Ein Mensch Starb, 25 weitere wurden verletzt.