Tennis: Zverev verpasst Titel bei den Australian Open
Fairer Verlierer: Alexander Zverev gratuliert Australian-Open-Sieger Jannik Sinner
Quelle: AP
Alexander Zverev senkte den Kopf, gratulierte seinem übermächtigen Gegner fair am Netz und ließ sich enttäuscht auf der Bank nieder. Der deutsche Tennisstar hat die Krönung bei den Australian Open im Final-Showdown gegen Jannik Sinner verpasst und muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der 27-Jährige verlor gegen den Weltranglistenersten und Titelverteidiger aus Italien verdient mit 3:6, 6:7 (4:7), 3:6.
Zverev muss weiter vom Grand-Slam-Titel träumen
Bei einem Sieg gegen Sinner hätte sich Zverev zum ersten deutschen Grand-Slam-Turniersieger bei den Männern seit 29 Jahren gekürt. Damals hatte Boris Becker in Melbourne triumphiert. Neben Becker konnten aus Deutschland auch Steffi Graf, Michael Stich und Angelique Kerber Grand-Slam-Titel in der Profiära feiern. Australian-Open-Sieger Sinner versuchte, Zverev Trost zu spenden:
Sinner schreibt italienische Tennis-Geschichte
Sinner, der seinen 21. Sieg in Serie holte, schrieb dagegen Tennis-Geschichte für sein Heimatland. Er ist mit drei Grand-Slam-Titeln der erfolgreichste Spieler Italiens - und das im Alter von gerade mal 23 Jahren. Zusätzlich zum Prestigegewinn streicht Sinner auch noch ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet 2,11 Millionen Euro ein. Zverev darf sich immerhin mit einer Prämie von 1,14 Millionen Euro trösten.
Am australischen Nationalfeiertag hatte Zverev in den Aufschlagspielen seines Gegners kaum Zugriff. Er selbst hatte größere Probleme, sein Service durchzubringen. Nach zwei abgewehrten Breakbällen beim Stand von 1:2 feuerte sich Zverev laut selbst an: "Let's go!"
Zverev: Zu viele leichte Fehler
Doch Sinner nutzte schließlich seine sechste Breakchance und holte sich verdient den ersten Satz, weil er bei den meisten längeren Ballwechseln der Sieger war. Zverev machte vor allem mit der Vorhand zu viele Fehler, die Länge in seinen Schlägen passte oft nicht. Auch einige Stopps und Volleys misslangen.
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Auch im zweiten Durchgang war Zverev zunächst mit der Qualität seiner Schläge unzufrieden. Mehrmals deutete er einen Wurf seines Schlägers auf den Boden an. Sinner, der während des Turniers mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte, musste aber beim Stand von 3:4 eine Schrecksekunde überstehen: Nach einem langen Ausfallschritt griff er sich mit der Hand an den hinteren linken Oberschenkel.
Pech für Zverev im Tiebreak
Danach bewegte sich der Italiener zunächst nicht mehr ganz so rund. Zverev witterte nun seine Chance und spielte etwas risikofreudiger. Im verlorenen Tiebreak hatte der Deutsche großes Pech, als er durch einen Netzroller zum 4:5 entscheidend ins Hintertreffen geriet. Auf der Bank ließ er dann seinen Frust raus, indem er den Schläger auf seine Tasche drosch.
Auch im dritten Satz war Sinner in den entscheidenden Situationen besser. Nach einem Break enteilte er dem Deutschen, der bis zum Schluss keine einzige Break-Chance bekam. Der Weltranglistenerste verwandelte schließlich nach 2:42 Stunden seinen ersten Matchball.
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Quelle: Reuters
Quelle: dpa, SID